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PHARMA-BRIEFE AUS DEN JAHREN 1995 - 1989

1995

10/1995: Gehören Medikamente zum Erwachsenwerden? - Arzneimittelkonsum im Kindes- und Jugendalter

Die gesundheitliche Situation von Kindern und Jugendlichen spiegelt den gesundheitlichen Zusatnd der Gesellschaft wieder. Heranwachsende zeigen in besonderem Maße, wie ihr Lebensumfeld und ihre Umnwelt auf sie wirken, was sie herausfordert und was sie überfordert. Um die Lebensqualität der Heranwachsenden scheint es nicht besonders gut bestellt zu sein.

Außerdem:
Schule: Suchtprävention
Deutschland: Zahlen zu Arzneimitteln
Werbung und Wissenschaft
Download. Pharma-Brief 10/1995 [PDF/1,7mB]

9/1995: Der wilde Osten

Keine Planwirtschaft mehr und kaum Kontrolle, so könnte man die Situation auf den osteuropäischen Arzneimittelmärkten zusammenfassen. Der Osten trifft den Westen in der Apotheke.

Außerdem:
Rationale Therapie: Jeden Tag ein Aspirin?
Anti-Baby-Pillen: Entgegengesetzte Positionen
Neue Medikamentenpolitik überall notwendig
Download: Pharma-Brief 9/1995 [PDF/1,6mB]

8/1995: Kinder, Kinder! - Erste Erfolge unserer Kinderarzneimittel-Aktion

"Kinder im Visier der Pharmaindustire" hieß unsere diesjährige Aktion, mit der wir auf unvertretbare Vermarkutngspraktiken deutscher Firmen in der Dritten Welt aufmerksam machen wollten. Das scheint gelungen zu sein. Eine Reihe von Zeitungen und Rundfunkanstalten berichteten und auch die ersten Antworten von Herstellern liegen uns vor. Sogar im Bundestag gab es eine Anfrage.

Außerdem:
Frauen gegen Anti-Schwangerschafts-Impfung
Aspirin im Schulbuch
Deutschland: Positivliste
Download: Pharma-Brief 8/1995 [PDF/1,5mB]

6-7/1995: Kinder im Visier der Pharmaindustrie

Kinder haben unter den schlechten Lebensbedingungen in der Dritten Welt am meisten zu leiden und werden häufig krank. Deshalb sind sie auch ein dankbares Objekt für die Werbeanstrengungen der Pharmaindustrie. In Zusammenarbeit mit Gesundheitsgruppen aus aller Welt haben wir Vitamin-, Husten- und Schmerzmittel untersucht. Dabei stießen wir

Außerdem:
Andere Apotheken braucht das Land
Beratung muss sein
Deutschland: Positivliste
BfArM: Abstillmittel bleibt
Download: Pharma-Brief 6-7/1995 [PDF/1,7mB]

4-5/1995: Deutschland - ein medikamentenpolitisches Entwicklungsland?

In vielen Ländern der Dritten Welt verhindern ein unübersichtliiches und irrationales Arzneimittelangebot, irreführende Werbungund fehlende unabhängige Arzneimittelinformationen eine angemessene Arzneimitherapie. Die langjährige Beschäftigung mit diesen Problemen schärft auch den Blick für die Unzulänglichkeiten des Arzneimittelmarktes und der Arzneitherapie in unserem eigenen Land.

Außerdem:
Hormone: Lebenslänglich?
Selbstmedikation - Hilfe für wen?
Positivliste - Endlich auch für Deutschland?
Apotheken zwischen Patient und Umsatz
Download: Pharma-Brief 4-5/1995 [PDF/3,2mB]

3/1995: "Impfstoff" gegen Schwangerschaft in Schwierigkeiten

Vor knapp zwei Jahren hat die BUKO Pharma-Kampagne die internationale Kampagne zum Stop der Forschung an immunologischen Verhütungsmitteln initiiert. Mittlerweile unterstützen 420 Gruppen aus 39 Ländern den offenen Aufruf mit der Forderung, diese Kontrazeptiva nicht zu entwickeln. Die Kampagne zeitigt die ersten Erfolge: die WHO hat ihre

Außerdem:
Aus für Barbiturate
Schlechtes Benehmen (Selbstverpflichtungen)
Zertifikate ohne Wert
Räumt Brasilien auf?
Download: Pharma-Brief 3/1995 [PDF/1,5mB]

2/1995: Kontrolle bringt Sicherheit - US-Zulassungspraxis reduziert Medikamentenrisiken

Neue Arzneimittel bergen oft auch neue Risiken. Dass man PatientInnen vor unnötigen Gefahren schützen kann, belegt eine Studie der US-Verbrauchergruppe Public Citizen, die die Zulassungspraxis in drei europäischen Ländern und den USA in den letzten 22 Jahren verglich.

Außerdem:
Moral durch Kirche?
Mehr Antibiotika-Resistenz?
Ein Gramm Vorbeugung ist ein Pfund Behandlung wert
Das geht ins Blut
Download: Pharma-Brief 2/1995 [PDF/1,5mB]

1/1995: Föten als Heilmittel? Fötalgewebetransplantationen jetzt auch in Deutschland

Medizinische Forscher haben eine neue Rohstoffquelle entdeckt. Föten sollen zur Behandlung von Parkinson-Kranken verwendet werden. In einer Geheimveranstaltung in Hannover wurden kürzlich Akzeptanzstrategien für diese ethisch und medizinisch fragwürdigen therapieversuche diskutiert. Denn auch deutsche MedizinerInnen möchten dei Ausbeutung von Föten vorantreiben.

Außerdem:
Pharma-Aufwind untergegangen
Brasilien gegen Durchfallmittel
Tierantibiotika schaden Menschen
Macht Seehofer schlapp?
Download: Pharma-Brief 1/1995 [PDF/1,6mB]

1994

10/1994: Sammeln Sie keine Medikamente!

Ernst-Ludwig Iskenius arbeitete als Kinderarzt lange Zeit in den Kriegsgebieten des ehemaligen Jugoslawien. Dort war er für verschiedene Projekte der Hilfsorganisation Nexus tätig und koordinierte unter anderem die humanitäre Hilfe, die von Initiativen aus dem Ausland erbracht wurde. Seine Erfahrungen mit Medikamentenspenden hat er für den Pharma-Brief zusammgefasst.

Außerdem:
Konzernnachrichten
Download: Pharma-Brief 10/1994 [PDF/1,5mB]

9/1994: 2. Wahl für die Dritte Welt - Die Hälfte negativ. Einige Firmen mit besserem Angebot

Die deutsche Pharmaindustrie bezeichnet sich gern als Apotheke der Welt. Dass es mit dem Angebot der Pillendreher für den Süden nicht besonders weit her ist, hat die Pharma-Kampagne wiederholt belegt. Die jetzt durchgeführte Untersuchung: Zweite Wahl für die Dritte WElt zeigt, dass das Angebot gegenüber 1988 zu 8% besser geworden ist. Doch etwa die Hälfte der Arzneimittel sind irrational. Eine Zusammenfassung der Studie.

Außerdem:
Geld aus der Dritten Welt
Download: Pharma-Brief 9/1994 [PDF/1,9mB]

7-8/1994: Abhängigkeit auf Rezept - Wie die Pharmaindustrie den Arzneimittelmissbrauch in der Dritten Welt fördert

Benzodiazepine sind heute die umsatzträchtigsten Beruhigungs- und Schlafmittel, leider auch die wichtigste Medikamentengruppe mit Abhängigkeitsrisiko. Eine systematische Untersuchung der Arzneimittelinformationen von deutschen und schweizer Herstellern in der Dritten Welt durch die BUKO Pharma-Kampagen deckte jetzt gravierende Mängel auf.

Außerdem:
Schlechte Informationen zu Benzodiazepinen in der Dritten Welt
Drogen aus dem Konzernlabor
Download: Pharma-Brief 7-8/1994 [PDF/2,4mB]

6/1994: Geschickte Werbestrategie? - Hoechst und RU 486

Quer durch alle parteipolitischen Reihen und quer durch die deutsche Frauenbewegung geht der Konsens: die sogenannte "Abtreibungspille" RU 486, muss endlich in Deutschland vermarktet werden. Der Bundestag sollte gar die Firma Hoechst auffordern, eine Zulassung zu beantragen. Diese denkwürdige Einträchtigkeit ansonsten politisch gegesätzlicher Kräfte hat der Pillenkonzern mit einer simplen Strategie zuwege gebracht: abwarten und sich bitten lassen.

Außerdem:
Hoechst stoppt Baralgan
Zwangsoperationen in Indien
US-amerikanischer Forschungsbeirat lehnt Versuche zu AIDS-Impfstoff ab
Markenverwirrung bei Arzneimitteln
Schering im Rampenlicht
Download: Pharma-Brief: 6/1994 [PDF/2,8mB]

5/1994: WHO gegen Pharmawerbung - Weltgesundheitsversammlung fordert Beschränkungen

Arzneimittelwerbung soll nicht weiter gehen, als es der gültige aktuelle Stand der Wissenschaft erlaubt. Das jedenfalls haben die Staaten dieser Erde auf der diesjährige Weltgesundheitsversammlung einstimmig beschlossen. Die Resolution zu den "Ehtischen Kriterien für Medikamentenwerbung" der WHO ist ein Schlag ins Gesicht der internationalen Pharmaindustrie.

Außerdem:
Symposium der Aktion Medeor: Gesundheit schafft Entwicklung
Thailand: Korrekte Information als Handelshemmnis
Industrie besticht Italien
Download: Pharma-Brief 5/1994 [PDF/1,5mB]

3-4/1994: Indischer Staat verklagt - Gesundheitsgruppen wehren sich gegen schlampige Arzneimittelkontrolle

Indien ist ein Land der Dritten Welt, dessen Arzneimittelmarkt überflutet ist von Abertausenden von Präparaten, unter denen sich ein großer Anteil "Pharmamüll" befindet. Einige sehr aktive Gesundheitsgruppen, engagieren sich, um veraltete, unwirksame oder gefährliche Medikamente zu verbieten. Drei von ihnen, das Drug Action Forum Karnataka, das All India Drug Action Network und das National Campaign Committee haben nun den indischen Staat sowie die oberste Zulassungsbehörde wegen Untätigkeit und Nachlässigkeit bei der Durchführung und Kontrolle von Medikamentenverboten verklagt.

Außerdem:
Frauen und AIDS
Geschäftsbericht Hoechst: Profitabel
Pharmaindustrie und ihre KritikerInnen
Afrika organisiert Medikamentenkontrolle
UNICEF kritisiert Industrie und Ärzte
Download: Pharma-Brief 3-4/1994 [PDF/2,7mB]

2/1994: Was ist die EMEA? - Europäische Medikamentenzulassung kommt

Im Januar 1995 wird eine neue europäische Behörde ihre Arbeit aufnehmen, die European Medicines Evaluation Agency (EMEA), die zentrale Medikamentenzulassungsstelle der Europäischen Union. Hier werden zentral angemeldete Arzneimittel für Menschen und Tiere überprüft und für alle Mitgliedsländer der EU zugelassen oder abgelehnt. Das oberste Prinzip dieser Behörde, so viel ist jetzt schon sicher, ist jedoch die Geheimhaltung: die Daten und Beurteilungen der einzelnen Arzneimittel sind der Öffentlichkeit nicht zugänglich.

Außerdem:
Pillenparadies Europa?
Phillppinen: Hoechst besteht auf Gift
Deutschland sieht bei Kombinationsschmerzmitteln keinen Handlungsbedarf
Download: Pharma-Brief 2/1994 [PDF/1,5mB]

1/1994: Neue Contergan-Kinder - Eine zweite Generation von Thalidomid-geschädigten Kindern wächst in Brasilien auf

Um 1960 wurden Tausende von Kindern mit schweren Missbildungen geboren. Die Ursache war Thalidomid, bekannt unter dem Markennamen Contergan. Zwei Jahre später war der Wirkstoff weltweit verboten. Anfang der siebziger Jahre stellte sich heraus, dass Thalidomid schwere Reaktionen, die während der Lepra-Behandlung auftreten, unterdrücken kann. In Brasilien führt ein leichtfertiger Umgang mit diesem risikoreichen Medikament zu weiteren Opfern.

Außerdem:
Paracetemol: Nebenwirkung erkannt, Hauptproblem ungelöst
Bundesgesundheitsamt lässt 1700 neue Medikamente zu
Immunisierung gegen Schwangerschaft: Erste Reaktionen
Unethische Versuche - Spermizid schützt nicht vor HIV
Download: Pharma-Brief 1/1994 [PDF/1,4mB]

1993

10/1993: Appetitanreger sind mehr als nur eine Verschwendung von Ressourcen

Anfang November gab der US-amerikanische Pharmakonzern Merck, Sharp & Dohme (MSD) bekannt, dass sein Antihistaminikum PERIACTIN in Zukunft weltweit nicht länger als Appetitstimulans angeboten werden wird. Kombinationsprodukte des Wirkstoffes Cyproheptadin mit verschiedenen Vitaminen werden vollständig vom Markt verschwinden, während das Monopräparat nur noch als Antiallergikum Anwendung finden soll.

Außerdem:
Bayers glänzende Geschäfte
Hoechst kauft Generika-Firma
Italien: Generaldirektor für Arzneimittelzulassung wird durch Pharmaindustrie reich
Download: Pharma-Brief 10/1993 [PDF/1,5mB]

9/1993: Stoppt die Forschung an immunologischen Verhütungsmitteln

Mehr als 230 Gruppen und Organisationen aus 18 Ländern der Welt fordern einen Stopp der Forschung an immunologischen Verhütungsmitteln. In einem offenen Brief werden die Forschungsteams und Geldgeber aufgefordert, ihre Aktivitäten einzustellen. Der Brief ist der Auftakt zu einer internationalen Kampagne gegen die Forschung an einem "Impfstoff" gegen Schwangerschaft und wurde am 8. November in vielen Ländern der Welt der Öffentlichkeit vorgestellt.

Außerdem:
Billige Versuchskaninchen
Das Schmerzmittel von gestern
Merck trifft KritikerInnen
Weltbank kontra Bangladesh
Download: Pharma-Brief 9/1993 [PDF/1,6mB]

7-8/1993: Weltbank fordert "Investitionen in Gesundheit"

In den 80er Jahren verordneten Weltbank und Internationaler Währungsfond den Ländern des Südens vielfach sogenannte "Strukturelle Anpassungsmaßnahmen". Als Bedingung für Umschuldungen und Kredite wurde den Ländern ein ganzes Paket von Maßnahmen aufgezwungen. Die Umsetzung dieser Programme hatte weitreichende soziale Folgen mit verheerenden Auswirkungen auf Gesundheit und Gesundheitswesen.

Außerdem:
Sumatriptan: Gefährlicher als erwartet
Hoechst-Roussel muss in den USA falsche Werbeaussage widerrufen
Merck bewegt sich doch
Großbritannien: Halcion endgültig verboten
Download: Pharma-Brief 7-8/1993 [PDF/2,8mB]

6/1993: Benzodiazepine: Ein Geschenk des Himmels?

Ein Löwe, dem man ein Lamm in den Käfig gestellt hatte, benahm sich ganz gesittet, und zuvor aufgeregte Affen blieben ruhig sitzen: An diesen Tieren wurde in den 50er Jahren ein neues Beruhigungsmittel erprobt. Eher durch Zufall hatte ein Forscher der US-amerikanischen Niederlassung von Hoffmann-La Roche den Wirkstoff Chlordiazepoxid, das erste Benzodiazepin, entdeckt. Wenige Jahre darauf traten Librium und Valium ihren Siegeszug an.

Außerdem:
medi-minus: Weniger ist mehr - Stimulans zum kritischen Denken
Deutschland: Gesundheitsstrukturgesetz und der Arzneimittelmarkt
Download: Pharma-Brief 6/1993 [PDF/2,8mB]

4-5/1993: Damit der Alptraum nie Wirklichkeit werde - Internationale Konferenz über immunologische Verhütungsmittel

Außerdem:
Wie funktionieren immunologische Kontrazeptiva?
Aktions-Update: Firmen-Boykott durch Ärzte (Asta und Merck)
Download: Pharma-Brief 4-5/1993 [PDF/2,7mB]

3/1993: Berichte über Arzneimittelrisiken in Zukunft verboten?

Medikamente sind nicht ohne Risiken. das ist für LeserInnen des Pharma-Briefs und anderer kritischer Publikationen nichts Neues. Doch bald könnte es an dieser Stelle leere Seiten geben, wenn die Wünsche des Europäischen Parlaments zum "Verbraucherschutz" Wirklichkeit werden. Über neue Arzneimittelrisiken soll nach Vorstellung der ParlamentarierInnen nur noch berichtet werden dürfen, wenn sie vorher von amtlicher Seite bestätigt wurden.

Außerdem:
NORPLANT: Under her skin
Download: Pharma-Brief 3/1993 [PDF/1,7mB]

2/1993: IMIGRAN bewirkt keine Wunder!

Seit dem 1.2.1993 wird auch in Deutschland das neue Migränemittel IMIGRAN des britischen Pharmariesen Glaxo angeboten. Mit massivem Werbeaufwand wird PatientInnen und ÄrztInnen die Botschaft übermittelt: "Das neue Wundermittel gegen Migräne!" Wer mag da schon die horrenden Preise kritisieren, wenn schmerzgeplagte PatientInnen die Verschreibung von IMIGRAN fordern. Doch auch mit diesem Mittel übersteht nur ca 1/3 der Migränekranken einen akuten Anfall wirklich beschwerdefrei.

Außerdem:
Hoechst produziert gentechnisch
Chemie sieht schwarz
Merck schrumpft
Download: Pharma-Brief 2/1993 [PDF/1,6mB]

1/1993: Barbituratkombinationen - Eine suchterzeugende medizinische Altlast

Stellen Sie sich vor, Sie haben Kopfschmerzen. Nähmen Sie dagegen Kokain? Wenn Sie herzkrank sind, nehmen Sie deshalb Heroin? Absurde Fragen, denn natürlich empfiehlt ihnen niemand mehr Kokain oder Heroin zur Behandlung ihrer Leiden.

Außerdem:
Deutschland: Dialog Kirche-Pharmaindustrie
Wie positiv sind Positivlisten?
Download: Pharma-Brief 1/1993 [PDF/1,7mB]

1992

10/1992: Glasnost bei Arzneimitteln!

In vielen Ländern dieser Erde sind sicherheitsrelevante Informationen über Arzneimittel geheim. Es besteht die Gefahr, dass im Rahmen der EG-weiten Zulassung nicht einmal mehr die nationalen Zulassungsbehörden vollständige Informationen über Nutzen und Risiken von Arzneimitteln erhalten. Das internationale Gesundheitsnetzwerk HAI fordert besseren öffentlichen Zugang zu den Medikamentenzulassungsunterlagen, denn Geheimhaltung breitet sich aus, obwohl sie größtenteils unnötig ist und eine Gefahr für die Gesundheit darstellt.

Außerdem:
Dialog oder nicht? - Zur Diskussion zwischen Kirche und Pharmaindustrie
Download: Pharma-Brief 10/1992 [PDF/810kB]

9/1992: DASTEN PLUS und DUALID: Schlank und abhängig

Benzodiazepine wie das bekannte VALIUM sind die am häufigsten verordneten Arzneistoffe aus der Gruppe der Tranquilizer. Sie sind jedoch nicht ohne Tücken. Ihre beruhigende Wirkung auf gestresste Menschen und ihre Hilfe bei akuten Schlafstörungen haben sie zu den populärsten Arzneimitteln überhaupt gemacht. Auch wenn eine Überdosis in der Regel keine (lebens)gefährlichen Vergiftungen bewirkt, ist ihr Abhängigkeitspotential riskant. Die Einnahme über einen längeren Zeitraum führt fast unweigerlich zur Sucht.

Außerdem:
WHO: Wer wird neuer Chef?
Download: Pharma-Brief 9/1992 [PDF/810kB]

8/1992: Habilitierte Pharmareferenten

Erst im Dezember 1991 wurde das neue Antibiotikum TEFLOX auf einer Einfühtungsveranstaltung der Firma Abbott von deutschen Professoren als Bereicherung der Medizin gefeiert. Werbewirksam sprachen sie sich für ein Präparat aus, das nur ein halbes Jahr später wegen schwerer Nebenwirkungen vom Markt zurückgerufen werden musste. Dieser Vorgang zeigt besonders krass, wie problematisch das Verhalten vieler Medizinprofessoren ist, die sich für Geld in die Werbekampagnen der Pharmakonzerne einspannen lassen.

Außerdem:
Die Sucht ist weiblich - ein Bericht vom Frauen-Seminar des VDPP
Download: Pharma-Brief 8/1992 [PDF/550kB]

7/1992: Armut: eine Kranheit? - Zensur: eine sprachliche Verdichtung

Geplant war eine Stunde Sendezeit zum Thema "Pharmaexporte in die Dritte Welt", auftgeteilt auf drei Beiträge von jeweils fünf bis acht Minuten und ein Studiogespräch mit einem Experten. Das Ganze sollte an einem Dienstagabend zur besten Sendezeit im Dritten Fernsehprogramm des Hessischen Rundfunks im gleichnamigen Polit-Magazin "Dienstag" ausgestrahlt werden. Soweit die Planung: die Umsetzung verlief dann nicht ganz so glatt.

Außerdem:
Medikament des Monats: TRANQUO - BUSCOPAX
Neues von Merck
Seehofers Reform
Download: Pharma-Brief 7/1992 [PDF/750kB]

5-6/1992: Alles kein Problem? - Bemerkenswerte Reaktionen aus Darmstadt

Im Rahmen der Aktionswochen ´92 über die Geschäfte des Pharmamultis E. Merck in Lateinamerika hatte die BUKO Pharma-Kampagne eine Protestpostkarte vorbereitet. Darin wird die Fa. Merck u.a. aufgefordert, in Lateinamerika (und anderswo) keine gefährlichen Medikamente anzubieten, sofort alle metamizolhaltigen Kombinationsprodukte vom Markt zu nehmen und ihr Angebot auf unentbehrliche und rationale Arzneimittel zu beschränken.

Außerdem:
Bundesgesundheitsamt stoppt Verkauf von ARUMALON und ARTEPARON
Hoechst Vergangenheit im Heimatbuch - Firma interveniert
Download: Pharma-Brief 5-6/1992 [PDF/1,4mB]

4/1992: Kein gutes Geld für schlechte Pillen - Mer(c)kwürdige Geschichten aus Lateinamerika

Am Montag, 25. Mail 1992 beginnen unsere bundesweiten Aktionswochen gegen die Geschäftspraktiken der deutschen Pharmafirma E. Merck in Lateinamerika. Die Untersuchung des Arzneimittelangebots und der Werbepraktiken des Pillenmultis ist der Beitrag der BUKO Pharma-Kampagne zum Kolumbusjahr 1992. So wie früher Gold gegen Glasperlen getauscht wurde, wird heute gutes Geld für schlechte Pillen ausgegeben. Wir dokumentieren die andauernde gesundheitliche Ausplünderung in unserer neuen Broschüre: Mer(c)kwürdige Geschichten aus Lateinamerika - Die Geschäfte des Pharmamultis E. Merck.

Außerdem:
Schmerzmittelkombinationen von Boehringer Ingelheim und Hoechst: Geschäfte versus Gesundheit
Werbung und Weltgesundheit
Download: Pharma-Brief 4/1992 [PDF/505kB]

3/1992: Steigert Pyritinol die Hirnelistung oder nur den Umsatz?

Fragwürdige Arzneimittel gibt es durchaus nicht nur in der Dritten Welt. Der "Hirnleistungssteigerer" ENCEPHABOL von E. Merck ist dafür ein trauriges Beispiel. Doch treibt es die Firma in Lateinamerika noch weiter, sie kombiniert gleich zwei fragwürdige Stoffe zu dem brasilianischen Exklusivprodukt ENCETAM.

Außerdem:
Konzernnachrichten zu Bayer und Hoechst
Bekämpfung der Bilharziose - ein neues Kapitel?
Download: Pharma-Brief 3/1992 [PDF/1,5mB]

1-2/1992: Pharmaindustrie versucht Kirche vor ihren Karren zu spannen

Nach mehrjährigen vertraulichen Verhandlungen mit der Pharmaindustrie haben sich Evangelische und Katholische Kirche auf ein gemeinsames Positionspapier "Arzneimittelversorgung in der Dritten Welt" verständigt, das am 13.2.1992 in Bonn vorgestellt wurde. Es bleibt aber zweifelhaft, ob durch dieses Papier wirklich konkrete Verbesserungen für die Menschen im Süden erreicht werden. Vor allem stellt sich die Frage, ob dieses Papier nicht eine geschickte PR-Maßnahme des Bundesverbandes der Pharmazeutischen Industrie (BPI) ist, bei der die Kirchen für die eigene Imagewerbung eingespannt werden.

Außerdem:
FDA bestraft irreführende Werbung
Medikament des Monats: ILVICO - eine Wunderdroge gegen Grippe?
Download: Pharma-Brief 1-2/1992 [PDF/1,5kB]

1991

8/1991: HALCION - Ein neuer Arzneimittelskandal

Am 2. Okotber dieses Jahres nahm die britische Zulassungsbehörde das Schlafmittel HALCION (Wirkstoff: Triazolam) vorläufig für drei Monate vom Markt. Damit reagierte die britische Behörde auf verstärkte Meldungen von unerwünschten Wirkungen beim Gebrauch dieses Arzneimittels, das wie das bekannte Präparat Valium der Gruppe der Benzodiazepine angehört. Besonders auffällig waren Wirkungen wie Gedächtnisstörungen, Angst, Depression, Erregung und Aggressivität. Aufgeschreckt durch die britische Maßnahme beabsichtigte das Bundesgesundheitsamt auch bei uns ein vorübergehendes Ruhen der Zulassung anzuordnen. Darauf verzichtete das BGA aber, weil die zur EG-Bürokratie zählende CPMP (Committee for Proprietary Medicinal Products) am 19. Oktober in Brüssel sofortige Maßnahmen nicht für erforderlich hielt.

Außerdem:
Tatort: Nomifensin
RU 486 auch in der BRD?
Umwelt versus Bevölkerung?
Download: Pharma-Brief 8/1991 [PDF/796kB]

7/1991: Magenmittel für Abtreibungen missbraucht

Brasilien ist bekannt für seinen unübersichtlichen Pharmamarkt mit unzureichenden Kontrollen. Fast jedes Arzneimittel ist dort ohne Rezept in Apotheken oder auf dem schwarzen Markt zu kaufen. Brasilianische Wissenschaftler berichten über den zunehmenden Missbrauch des Magenmittels CYTOTEC als Abtreibungsmittel. Verzweifelte Frauen, die keine Möglichkeit einer legalen Abtreibung haben, schaden sich und ihrem ungeborenen Kind mit einem leicht erhältlichen Mittel, dass aber nur in wenigen Fällen einen vollständigen Abort bewirkt. Der Hersteller bestreitet hingegen jede Verantwortung für diesen unhaltbaren Zustand.

Außerdem:
Massensterilisationen in Brasilien
Ein Recht zu wählen
Endlich: Negaivliste wird veröffentlicht
Download: Pharma-Brief 7/1991 [PDF/761kB]

5-6/1991: Die Erforschung empfängnisverhütender Impfstoffe

Im letzten Jahrzehnt haben Wissenschaftler versucht, eine Reihe von Verhütungsmitteln zu entwickeln, die die Effektivität von Familienplanungsprogrammen erhöhen können. Hormonfreisetzende Spiralen und Vaginalringe, Hormoninmplantate und neuerdings auch empfängnisverhütende Impfstoffe sind einige dieser Methoden. Diese Mittel sollten eine lange Wirkungsdauer aufweisen, leicht zu verabreichen und in der Anwendung für Benutzer und Verteiler problemlos sein.

Außerdem:
Abtreibungspille: RU 486
Attraktive Eier
Welbevölkerungsbericht 1991
Negativliste gestoppt?
Download: Pharma-Brief 5-6/1991 [PDF/1,3mB]

4/1991: Europa der Pillen

Ab 1.1.1993 können alle in der EG produzierten Waren überall innerhalb der gemeinschaft verkauft werden.: Belgisches Bier in Bielefeld und Novalgin in Newcastle? Das Bier schon, die Pillen nicht. Ein Binnenmarkt für alle Konsumgüter, nur für Arzneimittel nicht? Einfach ist die Antwort nicht, verkürzt könnte man sagen: Keingemeinsamer Markt für alte Medikamente, wohl aber für neue Wirkstoffe. Die Wirklichkeit ist noch komplizierter. wir haben versucht, einen Weg durch das Dickicht der EG-Richtlinienentwürfe zu finden.

Außerdem:
Negativliste: Kann das BGA nicht mehr rechnen
Medikamente aus der Natur: Immer ungefährlich
Download: Pharma-Brief 4/1991 [PDF/753kB]

3/1991: Frauen fordern selbstbestimmte Geburtenkontrolle

Vom 8.-15. April fand im niederländischen Zeist das Seminar "Women´s Perspecitves on Fertility Regulating Technologies" statt. Das Projekt "Frauen und Arzneimittel" der niederländischen Aktionsgruppe WEMOS veranstaltete das Seminar zusammen mit dem internationalen Gesundheitsnetzwerk HAI. Ein Tagungsbericht.

Außerdem:
Buchtipps: Small family - happy family und Organhandel
Download: Pharma-Brief 3/1991 [PDF/707kB]

2/1991: Cholera in Peru: Nicht vom Himmel gefallen

Cholera-Erkrankungen treten auch heute noch in verschiedenen Teilen der Welt immer wieder auf. Doch erst als Anfang Februar dieses Jahres die venezolanischen Behörden Touristen aus Peru die Einreise verweigerten, weil sie gegen die dort grassierende Cholera nicht geimpft waren, kam diese Krankheit in die Schlagzeilen der Weltpresse und wurden tonnenweise Medikamente in Richtung Peru auf den Weg gebracht.

Außerdem:
Patentierung: Geschlechtswahl
Gegen den Strich gelesen: EG-Pharmamarkt aus Sicht der Industrie
Indien: Metamizol
WHO: Durchfallmedikamente sind überflüssig
Download: Pharma-Brief 2/1991 [PDF/704kB]

1/1991: NEIN zum KRIEG!

Ein monatelang vorbereiteter Krieg wird trotz aller diplomatischen Bemühungen unverzüglich begonnen. Alle Hoffnungen auf eine friedliche Lösung kurz vor dem Ablauf des Ultimatum erweisen sich als wunschdenken. Der schreicken und das Entsetzen lässt viele Menschen an Demonstrationen und Blcokaden teilnehmen. Auch die Mitglieder der theatergruppe der BUKO Pharma-Kampagne entscheiden spontan, sich an den Aktionen gegen den Krieg zu beteiligen.

Außerdem:
Medikamentenboykott: Erpressungsversuch der Pharmaindustrie
Metamizol: Kleine Fortschritte
Traditionelle Medizin
Merital: Ein Antidepressivum im Visier
Download: Pharma-Brief 1/1991 [PDF/830kB]

1990

10/1990: Pharmaindustrie antwortet der Pharma-Kampagne

Seit 10 Jahren kritisiert die BUKO Pharma-Kampagne die Qualität des Medikamentenexportes der deutschen Pharmaindustrie. In den Jahren 1984 und 1988 untersuchten die beiden Ärzte Robert Hartog und Hermann Schulte-Sasse nun das komplette Arzneimittelangebot bundesdeutscher Hersteller in 26 Ländern der Dritten. Welt. Die Ergebnisse veröffetnlichten wir im Mai dieses Jahres. In einem Offenen Brief schrieben wir alle 22 Firmen an, die negativ bewerteten Medikamente in der Dritten Welt anbieten, informierten sie über die Ergebnisse unserer Studie und baten um eine Stellungnahme,. Im Anschluss an eine Pressekonferenz am 11. Juni in Frankfurt fanden bundesweit mit Unterstützung vieler lokaler Gruppen Aktionswochen statt. Bereits zwei Wochen später reagierte der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) mit einer Pressemitteilung.

Außerdem:
Deutsche Pharmaindustrie als Entwicklungshelfer?
Download: Pharma-Brief 10/1990 [PDF/612kB]

8-9/1990: Bei jeder Krankheit Medikamente - Arzneimittelgebrauch in städtischen Armenvierteln Perus

Was tun arme Familien, wenn jemand der ihren erkrankt? Woher stammen die Arzneimittel, wenn es zu einer medikamentösen Behandlung kommt? Welches sind die am häufigsten konsumierten Medikamente? Sind es sinnvolle Produkte? - Dies sind einige der Leitfragen einer Untersuchung zum lokalen Arzneimittelgebrauch, die Health Action International - Peru in Zusammenarbeit mit der Universität Heidelberg (BRD) und der Universität Cayatano Heredia (Lima/Peru) 1988 / 1989 in der Stadt Chimbote im Noden Perus durchführte.

Außerdem:
Gesundheit für Niemand im Jahr 2000? - Ein Konferenzbericht
Download: Pharma-Brief 8-9/1990 [PDF/1,5mB]

7/1990: Aktionswochen erfolgreich durchgeführt

An den Aktionswochen "Apotheke der Welt - ein Ramschladen?" beteiligten sich Gruppen in 40 Städten der Bundesrepublik mit Aktionen und Veranstaltungen.

Außerdem:
Bustheater 90 - ein Erlebnisbericht
Pharmawerbung - Bilderbuch einer Drogenideologie
Deutscher Ärztetag: Kehrtwende
Download: Pharma-Brief 7/1990 [PDF/541kB]

5-6/1990: Bundesdeutsche Arzneimittel in der Dritten Welt - Mehr als die Hälfte negativ bewertet

Die BRD ist der größte Arzneimittelexporteur in die Dritte Welt - deshlab nennt sich die Pharmaindustrie hierzulande geren "Apotheke der Welt". Seit ihrem Bestehen trägt die BUKO Pharma-Kampagne Informationen darüber zusammen, wie es um die Qualität des Angebots bundesdeutscher Firmen in den armen Ländern bestellt ist. - Nicht zum Besten - wie wir immer wieder an Einzelbeispielen aufgezeigt haben und nun endlich für das gesamte Arzneimittelangebot in 26 Ländern beweisen können.

Download: Pharma-Brief 5-6/1990 [PDF/585kB]

4/1990: Nationale Arzneimittelpolitik in Zimbabwe

Zimbabwe ist eines der Länder der Dritten Welt, die nach einem gewonnenen Unabhängigkeitskrieg versucht hat, eine restriktive Arzneimittelpolitik durchzusetzen. Da Zimbabwe aufgrund der jahrelangen Wirtschaftsblockade über eine leistungsfähige nationale Pharmaindustrie verfügte, ist die Realisierung eines Programms "Unentbehrlicher Arzneimittel" nicht nur im öffentlichen Gesundheitswesen, sondern auch im privaten Bereich von richtungsweisendem Interesse auch für die Nachbarländer im südlichen Afrika.

Außerdem:
Weg mit unnützen Husten- und Erkältungsmitteln
Download: Pharma-Brief 4/1990 [PDF/590kB]

3/1990: Exportkontrollgesetz verabschiedet - Ein wichtiger Schritt vorwärts

Am 7. März beschloss der Deutsche Bundestag die Einführung einer Exportkontrolle für Arzneimittel. Damit wurde eine langjährige Forderung der Pharma-Kampagne endlich umgesetzt. Der Ausfuhr gefährlicher und bei uns verbotener Arzneimittel wird ein Riegel vorgeschoben.

Außerdem:
Philippinen: Menschenrechtsverletzungen im Gesundheitsbereich
Ist Natur immer gut?
FCKW - wie lange noch?
Download: Pharma-Brief 3/1990 [PDF/670kB]

1-2/1990: Gentechnologie - Neue Chancen für die Dritte Welt?

Nach dem Urteil des hessischen Landgerichts in Kassel, dass die biotechnische Herstellung von Arzneimitteln mit gentechnisch veränderten Mikorben ohne gestzliche Regelung unzuläassig sei, ist die Diskussion über das Für und Wider der Gentechnologie abermals voll entbrannt.
Die Pharmaindustrie argumentiert, dass gentechnologisch entwickelte Arznemittel gerade für die medizinische Versorgung der Dritten Welt besondere Forschritte bringen würde. Ein Übersichtsartikel.

Außerdem:
Exportkontrolle
BGA handelt: Metamizolkombinationen
WHO: Neues Verhütungsmittel
Download: Pharma-Brief 1-2/1990 [PDF/1,3mB]

1989

10/1989:Verwirrspiel der Bundesregierung

Wirkungsvolle Exportkontrolle nicht erwünscht? Das Exportkontrollgesetz für Arzneimittel wird jetzt im Bundestag diskutiert. Nachdem der Bundesrat bereits bei seinen ersten Beratungen die von der Pharma-Kampagne vorgeschlagenen Verbessserungen der Ausnahmeregel zum Export bei uns verbotener Medikamente akzeptierte, versucht die Bundesregierung eine Verwirrstrategie.

Außerdem:
Hauptsache Billig
NORPLANT
Download: Pharma-Brief 10/1989 [PDF/651kB]

8-9/1989: Kokainhandel mit deutscher Hilfe

Seit in Kolumbien der Drogenkrieg ausgebrochen ist, sorgt dieses Thema für Schlagzeilen in der bundesdeutschen Presse. Zwar wurde auch vorher bereits über Kolumbien und die chaotischen politischen Verhältnisse mit Drogenmafia, Guerillas und Todeskommandos berichtet. Doch war das Interesse in der breiten Öffentlichkeit gering -wer weiß schliesslich nicht, dass es in lateinamerikanischen Staaten drunter und drüber geht? Aber kaum jemand ahnt, dass die zwei unentbehrlichen Stoffe Azeton und Ather für die Kokainproduktion zu einem großen Teil aus der Bundesrepublik bezogen werden.

Außerdem:
Südamerika: Bei Bayer Repression statt Lohn
Aktuelles zur Verschuldungskrise
Export-Paradies Schweiz
Biotechnologie und Dritte Welt
Download: Pharma-Brief 8-9/1989 [PDF/954kB]

7/1989: Negativliste: Garaus für Naturheilmittel?

Festbetragsregelung und Negativliste sind Instrumente des Gesundheitsreformgesetzes, die von unterschiedlicher Seite kritisiert werden. Ärztevertreter beklagen den "hohen therapeutischen Aufwand" und sehen die Therapiefreiheit in Gefahr. Die pharmazeutische Industrie macht sich zum Fürsprecher der besonderen Arzneimitteltherapien und befürchtet selbstlos, dass die Einsparziele nicht erreicht werden können. Und die SPD sieht gar den Erhalt der Naturheilmittel gefährdet. Nur die Krankenkassen loben den Entwurf des Arbeitsministeriums. Nur in geiziger Verkennung der wahren Interessen ihrer Patienten?

Außerdem:
Wenn Ärzte an Firmen schreiben
Aspirin ist auch nicht mehr was es früher mal war
Exportkontrollgesetz - Erste Hürde geschafft
Download: Pharma-Brief 7/1989 [PDF/658kB]

6/1989: ExPortkontrolle in greifbarer Nähe

Seit ihrem Beginn fordert die Pharma-Kampagne die Einführung einer Exportkontrolle für Medikamente. Die Verabschiedung eines entsprechenden Gesetzes ist nach der Verabschiedung durch das Bundeskabinett vor einigen Wochen in greifbare Nähe gerückt. Dennoch gibt es einen Schönheitsfehler: Die Ausnahmeregelung, nach der Exporte verbotener Medikamente doch möglich sein sollen, öffnet Missbrauch Tür und Tor. Wir fordern eine Nachbesserung des Entwurfs.

Außerdem:
Mikropille mit Maxiwirkung?
Download: Pharma-Brief 6/1989 [PDF/720kB]

4-5/1989: Metamizol-Studie in Entwicklungsländern unwissenschaftlich, aber gefährlich

Um das Schmerzmittel Metamizol wurde in den letzten Jahren intensive Diskussionen geführt die in der BRD zu Anwendungsbeschränkungen geführt haben. Ein Hintergrundartikel zur wissenschaftlichen Diskussion und zu Werbepraktiken in der ' Dritten Welt ' findet sich ab Seite 2. Die Firma Hoechst beginnt jetzt in Thailand und auf den Philippinen neue Studien zu Metamizol. Es geht ihr dabei nicht um die Risiken des Mittels, sondern um die von niemanden in Zweifel gezogene Wirksamkeit. Der folgende Artikel von Hermann Schulte-Sasse diskutiert Anforderungen an sinnvolle Medikamentenstudien und zeigt auf, warum die Hoechst Studien veranwortungslos und unwissenschaftlich sind.

Außerdem:
Metamizol: Ein Schmerzmittel das keine(r) braucht
Wende in der Weltgesundheitsorganisation
Pharmaparadies Europa
Download: Pharma-Brief 4-5/1989 [PDF/1,1mB]

3/1989: Sollen die Kranken bezahlen?

Ein neue Vorschlag soll die Gesundheitsversorgung in Afrika verbessern. Durch Medikamentenverkauf soll die Basisgesundheitsversorgung bezahlt werden. Von niemand geringerem als dem Weltkinderhilfswerk UNICEF stammt diese Idee, ' Bamako-Initiative ' genannt. Doch es gibt schwerwiegende Bedenken gegen diesen medikamentenorientierten Ansatz.

Außerdem:
Antibiotika in der Naturmedizin
Download: Pharma-Brief 3/1989 [PDF/589kB]

2/1989: Paradies für Wenige

"Pharmaparadies Schweiz" lautete der Titel einer Tagung der Erklärung von Bern im März 1989 in der Chemiehochburg Basel. Quintessenz des Treffens: Schweizer VerbraucherInnen, und erst recht Kranke in der ' Dritten Welt ' sind vor gefährlichen Medikamenten keineswegs geschützt. Paradiesisch mögen allenfalls die Basler Pillenmultis die Zustände auf dem Pharmamarkt finden, sie fahren satte Gewinne ein.

Außerdem:
Philippinen: Billige Pillen ohne bitteren Nachgeschmack
Wem nutzt der Internationale Vermarktungskodex?
Offener Brief an Bayer wegen Streit mit WDR
Download: Pharma-Brief 2/1989 [PDF/649kB]

1/1989: Über den Stellenwert von Medikamenten

Der Stellenwert von Medikamenten für die Verbesserung der Gesundheit ist eine vielumstrittene Frage. Pharmazeutische Unternehmen sehen in der Entdeckung bestimmter Medikamente gerne Ursachen für das Verschwinden von Krankheiten, doch liegen sie tatsächlich in vielen Fällen eher in der Verbesserung der Lebensbedingungen, was sowohl Ernährung, Hygiene und Wohn- und Arbeitsbedingungen betrifft.

Außerdem:
Welche Medikamente Sie lieber nicht nehmen sollten
Gründung des VDPP
Für die 'Dritte Welt' noch gut genug
Download: Pharma-Brief 1/1989 [PDF/509kB]