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EP Manifesto logosDie Europäische Union muss die Menschen in den Mittelpunkt ihrer Forschungspolitik stellen. Das fordern 25 Organisationen in einem heute veröffentlichten Manifest. Viele Gesundheitssysteme in der EU leiden unter den Folgen einer einseitigen Industriepolitik im pharmazeutischen Sektor. Diese zielt fast ausschließlich auf das Wirtschaftswachstum und auf Gewinnmaximierung, statt auf die optimale Versorgung der Bevölkerung mit guten und bezahlbaren Medikamenten. Bessere Regeln für Forschung und Entwicklung können eine Kehrtwende einleiten.
Viele Gesundheitssysteme in der EU leiden unter den Folgen einer einseitigen Industriepolitik und Regeln für geistige Eigentumsrechte im pharmazeutischen Sektor. Beide zielen fast ausschließlich auf das Wachstum der europäischen Wirtschaft und auf Gewinnmaximierung, statt die Versorgung der Bevölkerung mit guten und bezahlbaren Medikamenten in den Mittelpunkt zu stellen. In Europa und weltweit steigen die Preise neuer Arzneimittel rasant. Das bedeutet für die öffentlichen Gesundheitssysteme enorme finanzielle Belastungen. In der Folge wird eine steigende Zahl von Behandlungen für lebensbedrohende Infektionen und Krankheiten wie Krebs oder Hepatitis C für viele PatientInnen und nationale Gesundheitssysteme unbezahlbar. Das ist das Ergebnis eines ineffektiven und teuren Systems für Forschung und Entwicklung (F&E), das neue Medikamente mit Monopolen belohnt.
Dr. Christian Wagner-Ahlfs von der BUKO Pharma-Kampagne stellt fest: „Wir brauchen einen „Public return on public investment“: Das Geld der SteuerzahlerInnen, das in biomedizinische F&E investiert wird, muss den größtmöglichen Nutzen für die Gesellschaft bringen.“
Dazu sollten das Europäische Parlament und die Europäische Kommission die Arzneimittelforschung mit dem Leitprinzip Open Science nachhaltig gestalten. Ansatzpunkte sind De-Linkage (Arzneimittelentwicklung von der Aussicht auf hohe Preise abkoppeln), Forschungsprämien, sozialverträgliche Lizenzierungen und Open Source Forschung.
Weitere Information bietet das Manifest „Gesundheit hat Vorrang: Zugang zu Medikamenten in Europa verbessern“ [pdf/50kB]

English Version [pdf/1MB]