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Der US-Pharmaunternehmer Martin Shkreli verfolgte ein besonders lukratives Geschäftsmodell: Er kaufte die Rechte an alten Medikamenten auf, um dann die Preise in schwindelerregende Höhen zu treiben. 2015 steigerte er den Preis für den jahrzehntealten Wirkstoff Pyrimethamin gegen Toxoplasmose von 13,50 US$ pro Tablette auf 750 US$ (wir berichteten1). Wettbewerber hielt er mit allen möglichen Tricks davon ab, preiswerte Generika herzustellen. Die Federal Trade Commission war jetzt gemeinsam mit sieben Bundesstaaten mit einer Klage wegen der Preistreiberei bei dem Medikament erfolgreich. Der Unternehmer muss 64,6 Mio. US$ Schadensersatz zahlen.2
Obwohl Shrekli wegen Wertpapierbetrugs bereits 2017 zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt wurde, befürchtete die Richterin, dass der Manager zum unbelehrbaren Wiederholungstäter werden könnte. Das Gericht untersagte ihm lebenslänglich, wieder in der Pharmabranche tätig zu werden. (JS)


  1. Pharma-Brief (2018) USA: Kliniken machen Medikamente selbst. Nr. 8-9, S. 8 ↩︎
  2. Bartz D and Stempel J (2022) U.S. judge bars Martin Shkreli from drug industry, orders $64.6 mln payment. Reuters, 14 Jan www.reuters.com/business/healthcare-pharmaceuticals/us-court-bars-martin-shkreli-pharma-industry-orders-646-million-payment-2022-01-14 ↩︎

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