Zum Inhalt springen

Die angesehene Medizinzeitschrift BMJ hat bereits vergangenen Sommer beschlossen, nicht mehr über Presseverlautbarungen der Industrie zu berichten. Nach einem halben Jahr sieht sich das BMJ bestätigt.1 Die Medien hatten nach einer Pressemitteilung der Firmen Eisai und Biogen das Alzheimermedikament Lecanemab in den Himmel gelobt. Die jetzt veröffentlichte Studie spricht eine ganz andere Sprache: Wegen Nebenwirkungen setzen doppelt so Viele das Mittel ab wie in der Placebogruppe. Und obwohl es kleine statistisch signifikante Effekte gab, nahmen weder PatientInnen noch die Behandelnden bedeutsame Verbesserungen durch das Medikament wahr.
Der Chefredakteur des BMJ, Kamran Abbasi warnte, dass die Nutzung von Pressemitteilungen statt der Veröffentlichung der vollständigen Daten einen Machtmissbrauch darstellt. „Diese Art von Kommunikation nützt den Firmen und ihren AktionärInnen, aber nicht den PatientInnen und den ÄrztInnen, die sie behandeln.“ (JS)


  1. Kmietowics Z (2022) Why press releases don’t tell the whole story. BMJ; 379, p o2938 ↩︎

Wenn Sie sich regelmäßig über die Pharma-Problematik informieren wollen, sollten Sie den Pharma-Brief abonnieren.

Jetzt abonnieren

Wir überlassen Big Pharma nicht das Feld! Mit Ihrer Spende bereiten Sie uns und unserer Arbeit Boden...

Jetzt spenden