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Aus aller Welt: Vernachlässigte Krankheiten: Inflation frisst Forschungsförderung
12. Februar 2024
Der Verlust von Kaufkraft durch Inflation und die Abnahme der Förderung hemmen Forschung und Entwicklung im Bereich der vernachlässigten Krankheiten.1 Dies macht der G-FINDER 2023 deutlich, eine jährliche Publikation zur Forschungsfinanzierung,2 der in einem Webinar mit knapp 150 Teilnehmenden (darunter auch die Pharma-Kampagne) Ende Januar vorgestellt wurde. Im Fokus standen die Zahlen für das Jahr 2022. Mit Blick auf die Bundesrepublik heißt es in der Veröffentlichung: „Die deutschen Mittel sanken um 30% (minus 19 Mio. Dollar) auf den niedrigsten Stand seit 2009“.3
Die Entwicklung der Förderung ist uneinheitlich. Unter den NTDs gab es vor allem bei Dengue einen kräftigen finanziellen Schub, auch ein Ergebnis der gewachsenen Bedeutung der Krankheit für den Globalen Norden. Bei anderen vernachlässigten Tropenkrankheiten, etwa Buruli-Ulkus und dem Trachom, lagen die Mittel dage- gen auf einem Rekordtief. Generell zeigt sich verstärkt ein Trend von Impfstoffen als Schwerpunkt, hin zu Biologika wie monoklonalen Antikörpern. Wobei längst nicht immer klar ist, ob die Forschung auch zu bezahlbaren Produkten führt. (MK)
- Der G-FINDER benutzt eine breite Definition von vernachlässigten Krankheiten: Die „Großen Drei“ (HIV/Aids, Malaria & TB), die NTDs der WHO-Liste sowie einige weitere Infektionen, etwa Durchfallerkrankungen. ↩︎
- Projektförderer ist die Bill & Melinda Gates Foundation. ↩︎
- Policy Cures Research (2024) G-Finder 2023. ↩︎