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Gesundheit ist ein Menschenrecht

Rund ein Drittel der Weltbevölkerung hat noch immer keinen Zugang zu unentbehrlichen Arzneimitteln. Dies betrifft vor allem Menschen, die im Globalen Süden leben. 2024 adressierten wir daher sowohl Chancengleichheit in der Versorgung als auch zentrale Herausforderungen der globalen Gesundheit.

Projekt: Gesundheit von Frauen und Kindern infolge der Covid-19-Pandemie

Im April 2024 organisierten wir eine Abschlusskonferenz in Kooperation mit der Fakultät für Gesundheitswissenschaften der Universität Bielefeld. Fünf Expertinnen aus den Bereichen Gesundheit und Entwicklungszusammenarbeit sowie aus der Zivilgesellschaft beleuchteten unterschiedliche Perspektiven sowohl auf Frauen und Kinder im Kontext der Covid-19-Pandemie als auch im Hinblick auf zukünftige Krisen. Die rund 40 Anwesenden lobten die Vorträge, Diskussionen und Workshops.

Projekt: Arzneimittel in der Umwelt

2024 publizierten wir die Fachbroschüre „Arzneimittel in der Umwelt – Die unsichtbare Gefahr“. Die Publikation hat die weltweite Problematik von Arzneimitteln in der Umwelt in den Blick genommen.
Die zusammengestellten Handlungsempfehlungen adressieren sowohl kritische Verbraucher*innen als auch Angehörige von Gesundheitsberufen. Außerdem richteten wir unter der Schirmherrschaft des Bundestagsabgeordneten Prof. Dr. Armin Grau (Bündnis 90/Die Grünen) ein Parlamentarisches Frühstück aus, das großen Anklang erfuhr.

Projekt: Vernachlässigte Tropenkrankheiten

Wir recherchierten 2024 ausführlich zum Themenfeld Vernachlässigte Tropenkrankheiten (NTDs) und veröffentlichten Anfang des Jahres die Fachpublikation „Von wegen exotisch“. Trotz hoher Betroffenenzahl stehen NTDs selten im Fokus der Öffentlichkeit und Politik, die medizinische Forschung dazu fristet ein Schattendasein. Klimawandel und Globalisierung bedeuten mittlerweile jedoch auch für Europa ein steigendes Risiko. Kurz: NTDs sind eine globale Herausforderung für die Nachhaltigen Entwicklungsziele. Diese Perspektive vermittelten wir darüber hinaus in sieben Vortragsveranstaltungen, bundesweit und jeweils mit Kooperationspartner*innen.

Memento Bündnis

Auch das Memento Fachgespräch im Mai nahm zwei NTDs in den Blick: Lepra und Vergiftungen durch Schlangenbisse. In Berlin diskutierten dazu Dr. Bernadette Abela-Ridder (Weltgesundheitsorganisation, WHO), Dr. Anil Fastenau (DAHW, Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe e.V.) und Joshua Oraga (IDEA Refaco Kenya Foundation) mit dem Schirmherren und Bundestagsabgeordneten Ottmar von Holtz (Bündnis 90/Die Grünen). Besonders gefreut haben wir uns, dass Dr. Denis Kibira aus Uganda Teil der Memento Preisverleihung sein konnte. Die Pharma-Kampagne durfte den Gesundheitsexperten bereits 2014 in Bielefeld begrüßen.

40 Jahre Straßentheater

Unser Straßentheater Schluck & weg, das 2024 sein 40-jähriges Jubiläum feierte, brachte das Thema im Herbst ebenfalls auf die Straße, mit dem selbstgeschriebenen Stück ,,Liebe, Leiden, Linderung? Eine (tropen)medizinische Kreuzfahrt!“ Die Titanic-Traumschiff-Parodie mit ernstem Inhalt und kritischen Mitteilungen kam beim Publikum sehr gut an und war ein voller Erfolg.

Globale Herausforderungen

Mit gemischten Gefühlen beobachteten wir das Geschehen vor, auf und seit der 77. Weltgesundheitsversammlung im Mai, auf der das internationale Pandemie abkommen verabschiedet werden sollte. Leider verhinderten Meinungsverschiedenheiten zwischen den Ländern einen endgültigen Konsens.

Zudem verfolgten wir von Beginn an den Mpox-Ausbruch in der Demokratischen Republik Kongo und weiteren afrikanischen Ländern mit besonderem Blick auf die Verteilung von Impfstoffen.

Nationale Herausforderungen

Auch im Jahr 2024 schauten wir wie immer genau hin: Im Pharma-Brief berichteten wir darüber, wie die Bundesregierung der Pharmaindustrie finanzielle Vorteile verschaffte. Die Firma Eli Lilly hat einen neuen Produktionsstandort in Deutschland nur unter dem Vorbehalt in Aussicht gestellt, dass eine Gesetzesänderung zu ihren Gunsten erfolgt. Infolge dessen sorgte eine neue Klausel im Medizinforschungsgesetz dafür, dass Krankenkassen verpflichtet werden, die im Rahmen des
Nutzenbewertungsverfahrens mit den Herstellern ausgehandelten Preise geheim zu halten. Ganz im Interesse der Pharmafirma, die so höhere Preise durchsetzen kann.

Abseits unserer inhaltlichen Arbeit werkelten wir im Hintergrund fleißig an Social-Media-Beiträgen und ganz intensiv über mehrere Monate an einer komplett neuen Website, deren Launch kurz bevor steht. Dort finden Sie dann auch unseren ausführlichen Jahresbericht.

Unser Dank gilt allen, die unsere Arbeit 2024 unterstützten und ermöglichten, Veranstaltungen mit organisierten und als Teilnehmer*innen gestalteten, Beiträge teilten, uns spendeten und uns den Rücken stärkten. Danke für das Vertrauen! (CK)

Wenn Sie sich regelmäßig über die Pharma-Problematik informieren wollen, sollten Sie den Pharma-Brief abonnieren.

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