
USA: Teure Diabetesmittel
22. Dezember 2020
US-Bürger*innen sind im Krankheitsfall oft schlecht abgesichert. Eigentlich soll Medicare vor katastrophalen Medikamentenausgaben schützen. Über 40 Millionen sind so versichert. Für Typ 2 Diabetiker*innen bedeutete das in der Vergangenheit Zuzahlungen von unter 100 US$ im Jahr. Da in den Leitlinien zunehmend neuere Antidiabetika empfohlen werden (obwohl oft zweifelhaft ist, dass sie mehr nutzen), steigen die Ausgaben krass an. Die neueren Medikamente kosten mehr als das Hundertfache der bisherigen Therapien. So fallen jetzt trotz Kappungsgrenzen Zuzahlungen von 1.000 US$ und mehr an.1
Für Typ 1 Diabetiker*innen, die unter den in den USA steil ansteigenden Insulinpreisen leiden, hat sich Amazon etwas ausgedacht. Wer „Prime“-Kunde wird, bekommt Insulin mit Rabatt geliefert, garantiert in zwei Tagen. Dass die ZustellerInnen unter schlechten Arbeitsbedingungen leiden und dass Rabatte auf immer noch viel zu teure Medikamente auch keine nachhaltige Lösung sind, steht auf einem anderen Blatt.2 (JS)
- DeJong C et al. (2020) Out-of-Pocket Costs for Novel Guideline-Directed Diabetes Therapies Under Medicare Part D. JAMA Int Med; 180, p 1696 ↩︎
- Jones S (2020) Amazon Now Sells PrimeInsulin for Your PrimeDiabetes. New York Magazine. 17 Nov https://nymag.com/intelligencer/2020/11/amazon-will-sell-primeinsulin-for-your-primediabetes.html ↩︎