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Tochtergesellschaften der deutschen Firma Grünenthal versorgen das öffentliche Gesundheitswesen in Chile mit Antibabypillen. Doch da ist etwas gründlich schiefgegangen. Erst mussten im August vergangenen Jahres 139.160 Packungen zurückgerufen werden, weil die 7 Placebopillen wahllos zwischen die 21 mit Wirkstoff gemischt waren. Eine Woche später gab es einen Rückruf für weitere 137.730 Packungen, weil Pillen fehlten oder zerdrückt waren.1 Doch viele Frauen erfuhren erst verspätet oder gar nichts von den Problemen. Bei einer Frauenrechtsorganisation meldeten sich inzwischen 140 Frauen, die trotz Pille schwanger wurden. Das passt nicht zur Selbstdarstellung der Firma: „Andrómaco ist Teil der Grünenthal-Gruppe, einem deutschen multinationalen Konzern, der die Lebensqualität der PatientInnen mit innovativen Qualitätstherapien verbessern will.“ 2 Abtreibungen sind in Chile bis auf wenige Ausnahmen verboten. (JS)


  1. Londoño E (2021) Defective Birth Control Blamed for Scores of Unplanned Pregnancies in Chile. New York Times, 2 March www.nytimes.com/2021/03/02/world/americas/chile-women-birth-control.html ↩︎
  2. www.andromaco.cl [Zugriff 4.3.2021] ↩︎

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