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USA: Wer spricht denn da?
19. März 2021
Die Kontrollabteilung des US-Gesundheitsministeriums OIG1 hat jetzt eine „spezielle Betrugswarnung“ zu pharmagesponserten Fortbildungen veröffentlicht. Zwei Milliarden US$ haben Firmen in den letzten drei Jahren in solche „Speakers“ Programme investiert. 2Die vortragenden Ärzt*innen bekommen ein ordentliches Honorar und die Zuhörenden profitieren von kostenlosem Essen und Getränken. Dass diese Veranstaltungen oft einseitig sind, liegt nahe, denn die Firmen wollen für ihr Geld ja schließlich etwas zurückbekommen. Doch es kommt noch schlimmer. Das OIG bezieht sich auf zahlreiche Gerichtsverfahren wegen Betrugs. Da machte eine Firma eine bestimmte Zahl von Verschreibungen ihres Produkts zur Bedingung dafür, in den Speaker-Pool aufgenommen zu werden. Ärzt*innen besuchten wiederholt die gleiche Fortbildung, um ein freies Essen zu bekommen oder es wurden gleich Verwandte mit eingeladen. Covid-19 hat gesponserte Fortbildungen mit Bewirtung fast zum Erliegen gebracht. Das OIG warnt Firmen und Ärzt*innen davor, diese Praxis wieder aufzunehmen. Denn sie öffnet der Korruption Tor und Tür und kann Patient*innen Schaden zufügen. (JS)
- U.S. Department of Health and Human Services Office of Inspector General ↩︎
- Worst Pills, Best Pills (2021) Federal Watchdog Targets Pharma‘s Paid Physician Speaker Programs. www.worstpills.org/newsletters/view/1386 ↩︎