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Weil eine Spende von Nestlé nicht ihren Richtlinien entsprach, strich die Stiftung der Weltgesundheitsorganisation (WHOF)1 den fraglichen Passus einfach aus ihrer Spenden-Leitlinie. Kurz nach Gründung der Stiftung im April 2021 hatte der Nahrungsmittelkonzerns 2 Millionen Schweizer Franken an die WHOF überwiesen.2 Gesundheits- und Nahrungsmittelexpert*innen weltweit waren empört. Denn nicht einmal Nestlé selbst hält seine Produkte für gesund. Über 60% des Sortiments entsprächen nicht dem, was die Firma als „anerkannte Definition von Gesundheit“ bezeichnet, berichtete die Financial Times unter Berufung auf ein internes Firmendokument.3 Laut ihren Statuten, die im Mai 2021 in einem ersten Entwurf vorlagen, hätte die WHOF die Spende gar nicht annehmen dürfen. Im Dezember einigte sich der Vorstand aber auf eine neue Version des Textes. Fortan ist es kein Ausschlusskriterium mehr, wenn Konzerne schlechte Gesundheit oder ungesunde Ernährung fördern.1 (CK)


  1. https://who.foundation/en ↩︎
  2. Mottaz P, Chade J (2022) Hypocrisy at WHO? The Geneva Observer. 17 March ↩︎
  3. Pfaff I (2021) Nestlé hadert mit den eigenen Produkten. www.sueddeutsche.de/wirtschaft/nestle-lebensmittel-1.5309369 [Zugriff 1.4.2022] ↩︎

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