
USA: Intransparenz bei Forschungsförderung
26. Mai 2023
Der Rechnungshof der USA (GAO) kritisiert, dass bei rund 14% der Patentanmeldungen für Medikamente die öffentliche Unterstützung durch die National Institutes of Health (NIH) nicht korrekt oder gar nicht benannt wird.1 Dabei geht es in einem Zehnjahreszeitraum (2012-2021) immerhin um rund 2.700 Patente. Durch diese Informationslücke wird der Beitrag der öffentlichen Förderung unterschätzt. Immerhin haben allein die NHS2 in fünf Jahren3 die biomedizinische Grundlagenforschung mit 97,3 Mrd. US$ und klinische Studien mit 28,2 Mrd. US$ unterstützt. Außerdem gibt die Förderung dem Staat Eingriffsrechte, zum Beispiel wenn der Patentinhaber die Erfindung nicht nutzt. Die Untersuchung des GAO hatten die Senatorinnen Debbie Stabenow and Tina Smith, sowie das Mitglied des Repräsentantenhauses Jamie Raskin veranlasst. Als Konsequenz haben die drei einen Gesetzentwurf vorgelegt, der Pharmafirmen zur Offenlegung ihrer Forschungskosten zwingen soll.4 (JS)
- Government Accountability Office (2023) National Institutes of Health – Better Data Will Improve Understanding of Federal Contributions to Drug Development. https://www.gao.gov/assets/gao-23-105656.pdf [Zugriff 11.5.2023] ↩︎
- Es gibt weitere bedeutende staatliche Förderlinien, die hier nicht untersucht wurden. ↩︎
- Steuerjahre (Okt.-Sept.) 2017-2021 ↩︎
- Stabenow D (2023) New GAO Report Reveals Underreported Taxpayer Contributions to Pharma Research. News 9 May www.stabenow.senate.gov/news/new-gao-report-reveals-underreported-taxpayer-contributions-to-pharma-research [Zugriff 15.5.2023] ↩︎