Zum Inhalt springen

Während ihrer Schwangerschaft 2002 erfuhr Francisca, dass sie HIV-positiv ist. Bei der Kaiserschnittgeburt wurde sie dann unter Narkose durch die Ärzt*innen sterilisiert, ohne dass sie vorher auch nur gefragt wurde. Mit Unterstützung des internationalen Center for Reproductive Rights und der chilenischen HIV-Organisation Vivo Positivo hatte sie sich an die Interamerikanische Kommission für Menschenrechte gewandt. Am 26. Mai 2022 entschuldigte sich Gabriel Boric, der Präsident Chiles, öffentlich bei Francisca für das ihr angetane Unrecht und sagte ihr Schadensersatz zu.1 Das war Bestandteil einer gerichtlichen Einigung zwischen der Betroffenen und dem Staat. Um einer Wiederholung solcher Fälle vorzubeugen, sagte Chile darüber hinaus verschiedene Maßnahmen verbindlich zu. So sollen Richtlinien für die freiwillige Sterilisation erarbeitet, Frauenrechte gestärkt, Kampagnen gegen die Diskriminierung von HIV-positiven Menschen gestartet, die Versorgung auf Geburtsstationen verbessert und das Personal in Sachen reproduktive Rechte, Nichtdiskriminierung und Gleichberechtigung fortgebildet werden. (JS)


  1. Center for Reproductive Rights (2022) Press release 27 May https://reproductiverights.org/chile-apology-to-woman-who-was-sterilized-without-her-consent [Zugriff 29.5.2022] ↩︎

Wenn Sie sich regelmäßig über die Pharma-Problematik informieren wollen, sollten Sie den Pharma-Brief abonnieren.

Jetzt abonnieren

Wir überlassen Big Pharma nicht das Feld! Mit Ihrer Spende bereiten Sie uns und unserer Arbeit Boden...

Jetzt spenden