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Die Europäische Union versucht in bilateralen Handelsverträgen für Medikamente strengere Regeln durchzusetzen als es die WTO-Regeln verlangen. Aktuell will die EU in Verträgen mit Indien und Indonesien längeren Datenschutz und Patentlaufzeiten verankern. Beides verzögert den Markteintritt von preiswerten Generika um Jahre. Die Einführung eines zusätzlichen Datenschutzes hat der kolumbianischen Krankenversicherung 2003-2011 Mehrkosten von 396 Mio. US$ beschert.1 Die indischen Verhandler*innen haben längeren Schutz für Medikamente als rote Linie bezeichnet. Aber, so schreiben der ehemalige UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon und Winnie Byanyima, Generaldirektorin von UNAIDS, „die EU hätte solche Regeln erst gar nicht verlangen dürfen.“2


  1. Cortés Gamba ME et al. (2012) Impacto de 10 años de proteccion de datos en medicamentos en Colombia. IFARMA www.mision-salud.org/wp-content/uploads/2013/02/IMPACTO-DE-10-AÑOS-DE-PROTECCION-DE-DATOS-EN-COLOMBIA.pdf [Zugriff 21.9.2023] ↩︎
  2. Ki-Moon B and Byanyima W (2023) EU trade deals risk affordability of generic medicines for Global South. Politico, 28 July www.politico.eu/article/eu-trade-deal-risk-affordability-generic-medicine-global-south [Zugriff 21.9.2023] ↩︎

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