
Keine Entwicklungshilfe für kommerzielle Krankenhäuser
12. Juli 2024
Private Gesundheitseinrichtungen im Globalen Süden tragen nicht zu einer gerechten Versorgung der Allgemeinbevölkerung bei. Zahlreiche Untersuchungen zeigen, dass sie hohe Preise verlangen, arme Patient*innen häufig abweisen oder schlecht behandeln und ihr Angebot sich zudem auf wohlhabende Gebiete der Länder beschränkt. Deshalb fordern 70 NGOs, darunter auch die Pharma-Kampagne, dass Entwicklungshilfe kommerzielle Träger im Gesundheitswesen nicht mehr fördert.1 Recherchen von Oxfam und anderen haben gezeigt, dass neben der Weltbank sowie staatlichen Trägern aus der EU, Frankreich und dem Vereinigten Königreich, auch die bundeseigene Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft (DEG) private Krankenhäuser finanziell unterstützt. Aufgabe der DEG ist es nach eigener Aussage, „unternehmerische Lösungen für eine nachhaltige, auch wirtschaftlich erfolgreiche Transformation zu entwickeln […, um] noch wirksamer zum Erreichen der Sustainable Development Goals (SDG) und zur Klimaneutralität bei[zu]tragen.“2 Universelle Gesundheitsversorgung für alle ist ein Ziel der SDGs. Die Förderung von privaten Krankenhäusern durch die DEG steht im direkten Widerspruch dazu. (JS)
- Oxfam et al. (2024) Stop spending development funds on for-profit private healthcare providers. 6 June www.oxfam.org/en/research/open-statement-stop-spending-development-funds-profit-private-healthcare-providers ↩︎
- DEG (2024) Wir über uns. www.deginvest.de/Über-uns [Zugriff 4.7.2024] ↩︎