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Das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) hat die Antibiotikaverschreibungen in Deutschland analysiert.1 Zwar hat die Zahl der Verordnungen in den letzten zwanzig Jahren abgenommen, aber immer noch bekommt jede/r sechste Versicherte mindestens einmal im Jahr ein Antibiotikarezept. Noch bedenklicher ist der Trend zu Reservemitteln: Ihr Anteil beträgt 53% und ist damit genau so hoch wie im Jahr 2000. Gleichzeitig beklagt das Wido, dass kaum neue Antibiotika entwickelt werden und immer mehr Hersteller aus der Forschung aussteigen. Nach Ansicht des Instituts ist es folgerichtig, dass der Staat in die Lücke springt. Dann müsste man aber auch den zweiten Schritt gehen und Pharmaunternehmen nur noch als Lizenzunternehmen für die Produktion und den Vertrieb betrachten, so das WIdO. (JS)


  1. WIdO (2020) Jedes zweite verordnete Antibiotikum ist ein Reservemedikament. Pressemitteilung 17. Sept. ↩︎

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