Zum Inhalt springen

Der Weg vom Schreibtisch in der EU-Kommission zum Industrielobbyisten ist nicht weit. Doch wer sein Insiderwissen und Kontakte aus den Schaltstellen der Macht der Wirtschaft andient, kann damit der demokratischen Entscheidungsfindung schaden. Deshalb gibt es nach unrühmlichen Vorfällen in der Vergangenheit, wo EU-Kommissare direkt in Unternehmen wechselten, eigentlich Regeln, die solche Drehtüreffekte verhindern sollen. Doch mit der Umsetzung ist es nicht weit her. Das fand Corporate Europe Observatory (CEO) heraus.1 Nur in 0,62% aller Fälle untersagte die Kommission ihren (ehemaligen) MitarbeiterInnen eine Anstellung in der Privatwirtschaft. So durfte die hochrangige Kommissionsmitarbeiterin Aura Salla drei Monate nach Ende ihrer Tätigkeit einen Job im EU-Lobbybüro von Facebook in Brüssel annehmen. Pikanterweise war ihr letzter offizieller Job, die Kommission zu Cybersicherheit, Desinformation und Wahlbeeinflussung zu beraten. CEO beschreibt noch weitere Beispiele von kritikwürdigen Jobs ehemaliger EU-Mitarbeiter*innen. (JS)


  1. CEO (2020) From Facebook friends to lobby consultants https://corporateeurope.org/en/2020/10/facebook-friends-lobby-consultants [Zugriff 28.10.2020] ↩︎

Wenn Sie sich regelmäßig über die Pharma-Problematik informieren wollen, sollten Sie den Pharma-Brief abonnieren.

Jetzt abonnieren

Wir überlassen Big Pharma nicht das Feld! Mit Ihrer Spende bereiten Sie uns und unserer Arbeit Boden...

Jetzt spenden