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Als erstes Land der Welt erhielt Jordanien kürzlich von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Bestätigung, die Krankheit Lepra ausgelöscht zu haben. Seit über 20 Jahren hat es in dem Land keine Leprainfektionen mehr gegeben. Laut WHO ein Meilenstein für die globale Gesundheit, der andere Länder in ihren Bemühungen zu Lepra bestärken könnte.1

Lepra ist eine mehrere tausend Jahre bekannte, chronisch verlaufende, bakterielle Infektionskrankheit, die zu den sogenannten vernachlässigten Tropenkrankheiten zählt. Angegriffen wird insbesondere die Haut und Nerven sterben ab. Die Krankheit ist heilbar, jedoch können bei ausbleibender oder später Behandlung Amputationen notwendig werden. Erkrankte werden häufig diskriminiert. Jährlich erkranken rund 200.000 Menschen vor allem im Globalen Süden.2

Jordanien etablierte erfolgreich Public Health-Strategien gegen Lepra. Um auch in Zukunft leprafrei zu bleiben, muss das Land ein widerstandsfähiges Surveillance-System aufrechterhalten, um potenzielle Neuerkrankungen zu erkennen, und mit Erkrankten diskriminierungssensibel umgehen.1 Trotz des jüngsten Erfolgs ist mehr nötig, um weltweit die Ziele der WHO-Strategie „Towards Zero Leprosy“ bis 2030 zu erreichen. Als armutsassoziierte Erkrankung erfährt Lepra nach wie vor zu wenig Beachtung. Insbesondere sind die Übertragungswege nur unvollständig geklärt. Darüber hinaus braucht es Forschung zu effektiveren Medikamenten und Impfstoffen und einen verbesserten Zugang zur Gesundheitsversorgung. Dies alles bedarf sichergestellter nationaler sowie globaler Finanzierung.3 (SJ)


  1. WHO (2024) Jordan becomes first country to receive WHO verification for eliminating leprosy. [Zugriff 10.10.2024] ↩︎
  2. WHO (2023) Leprosy. [Zugriff 15.10.2024] ↩︎
  3. WHO (2021) Towards Zero Leprosy. Global Leprosy (Hansen’s Disease) Strategy 2021–2030. [Zugriff 15.10.2024] ↩︎

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