Im Fokus: Leishmaniose

Die Leishmaniose hat viele Gesichter. Je nach Krankheitsform kann sie lästige Hautveränderung oder tödliche Gefahr sein. Von Sandmücken übertragen, befällt sie als Zoonose Menschen und Tiere (v.a. Hunde). In Europa fasst sie zunehmend Fuß, die Insekten finden sich mittlerweile auch in der Bundesrepublik.¹

Laut Robert Koch-Institut kommt es hierzulande offenbar auch zur Ansteckung von Menschen.²
Global ist die Leishmaniose die häufigste parasitäre Erkrankung nach Malaria. Sie ist behandelbar, etwa mit Präparaten, die den Erreger-Stoffwechsel beeinträchtigen. Doch mahnt Dr. Zaynab Hammoud von der Universität Augsburg: „Allerdings sind diese Medikamente insbesondere in den Regionen mit vielen Erkrankungsfällen oft nur eingeschränkt verfügbar – auch aufgrund ihrer hohen Kosten. Hinzu kommt, dass immer mehr Leishmania-Stämme Resistenzen gegen die eingesetzten Substanzen entwickeln […].“³ Forschungslücken bestehen u. a. bei Arzneimitteln, die ohne Kühlkette auskommen.⁴ Ein Impfstoff könnte zudem global einen Durchbruch bedeuten, ist aber noch fern.⁵

1. Oerther SI (2022) Untersuchungen zur Abundanz, Phänologie und Verbreitung von Sandmücken (…). https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/34415/1/Dissertation_Oerther_Sandra.pdf [Zugriff 19.3.2025] ↩︎
2. RKI (2024) FAQs zu Leishmaniose. www.rki.de/SharedDocs/FAQs/DE/Leishmaniose/FAQ_Liste.html [Zugriff 11.3.2025] ↩︎
3. BMBF (2023) Leishmaniose: Ein kleiner Stich birgt große Gefahren. www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/leishmaniose-ein-kleiner-stich-birgt-grosse-gefahren-16203.php [Zugriff 11.3.2025] ↩︎
4. BNITM et al. (2024) Einschätzung des Beitrags deutscher Institutionen bei der Forschung zu vernachlässigten Tropenkrankheiten. www.bnitm.de/aktuelles/news/ntd-expertise [Zugriff 11.3.2025] ↩︎
5. Ayala A et al. (2024) Advances in Leishmania Vaccines: Current Development and Future Prospects. Pathogens, 13, 812 ↩︎