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Alles in Ordnung in Kassel?
24. September 2023
Alle gut geschlafen? Am nächsten morgen in Kassel gehen wir strategisch vor: Adam und die Ungerechtigkeit brechen früh auf und erkunden die Lage. Unseren Auftrittsort finden sie nicht, dafür ein unbekanntes „gelbes Schloss“. Später erfahren wir von N., dass es sich um eine Orangerie handelt. Was zur Hölle ist eine Orangerie? Für detaillierte Ermittlungen vor Ort bleibt unserem Spähtrupp keine Zeit. Eilig muss er vor fauchenden Gänsen flüchten! Oder waren es doch Enten? Störche? Gar Kraniche? Andernorts waren uns schließlich auch schon ein Schwarm Papageien (genau genommen: Halsband-Sittiche) untergekommen!
Während unser Spähtrupp schon in wilde Abenteuer verstrickt ist, versucht Detektiv Holmes ein ganz anderes Rätsel zu knacken: Die Kaffeemachine. Nachdem der Aufenthaltsort des Steckers (nicht in der Steckdose) und der des Kaffeepulvers (in der Schublade) mit kriminalistischem Spürrsinn festgestellt sind, gelingt eine dünne Brühe. Storch 2 nimmt sie mit einem Grummeln zur Kenntnis, dem Holmes allerdings keine Beachtung mehr schenkt. Er ist bereits in den Aufzeichnungen der vergangenen Tage versunken.
Die Weltgesundheit weiß nicht so recht. Wird Dr. Watson jemals wieder aus seinem Tiefschlaf erwachen? Und falls ja, wann? Sie ist bereits in ihre Joggingschuhe geschlüpft. Zeit für ein gesundheitsförderndes Morgen-Workout! Aber wo steckt Dr. Watson nur? Kann er sich aus den Fängen des Schlafsacks befreien?
Alle Bedenken sind unberechtigt. Watson ist wach, zumindest steht er auf zwei Beinen. Man findet einen nahgelegenen Park, dreht eine Runde und kehrt erfrischt an den Frühstückstisch zurück. Auch unsere Gastgeberin N. trifft ein. Lagebesprechung! Kurz beugt man sich mit gerunzelter Stirn über den Stadtplan. Storch 2 braucht nur einen Moment, um seinen Kompass neu auszurichten, dann ist schon alles klar.
Eine neue Sorgen kommt auf: Wo steckt der erste Spähtrupp? Das Telefon auf dem Küchentisch gehört doch der Ungerechtigkeit! Holmes hört Stimmen auf der Straße und eilt zur Tür. Entwarnung.
Jetzt sind wir fast vollständig. Doch es fehlt noch etwas Entscheidendes: Tour-Managerin Michelle! Am Vorabend hatte sie unseren Beteuerungen, die Luftmatraze würde nur auf bestimmten Untergründen Geräusche machen, offenbar nur bedingt Glauben geschenkt. Der dringend benötigte Schlaf wurde andernsorts nachgeholt.
Einladen, Tourbus starten, Fahrt zu unserem Auftrittsort. Michelle meldet sich bereits von unterwegs. Die Straße, auf der wir später spielen wollen, ist noch nicht gesperrt. Wir können bequem alles aufbauen. Es ist Straßenfest in Kassel. Sogar eine Bühne steht bereit!
Beim Anblick von Michelle, haben unsere Gehirne offenbar schon wieder auf Leerlauf geschaltet. So dauert es etwas, bis wir unsere schwarzen Bühnenelemente unter die bereitstehende Bühne gepuzzelt haben. Vielleicht schräg im Dreieck? Das könnte gehen!
Die Bühne steht, auch das Ordnungsamt kann uns nicht mehr aufhalten. Unter einer ganzen Flut von Worten, die wir nicht wiederholen möchten, verstehen wir sowieso nur Bruchstücke. Sondererlaubnis? Parkprotokoll? Das ignorieren wir jetzt einfach.
Kurz vor 14 Uhr. Zeit für ein Warm-Up, dann geht es los. Nachdem wir die Kulisse in die Bühne gepuzzelt haben, puzzeln wir nun uns in die Kulisse. Grußworte, die Vorstellung beginnt. Sogar das Lokalfernsehen ist da! Doch eine richtige Bühne sind wir gar nicht gewohnt, sie birgt einige unerwartete Herausforderungen. Rechts? Links? Schauspielende kommen von allen Seiten! Adam greift zum Rasenmäher, um sich seinen Weg zu bahnen.
Doch trotz widriger Umstände wird auch diesmal die Ungerechtigkeit ins Paradies verbannt. Nochmal gutgegangen!
Wir haben Pause und schlendern das Straßenfest entlang. Für die zweite Vorstellung verlassen wir die Bühne und spielen wieder gewohnt auf Augenhöhe mit dem Publikum. Einpacken, Abschied, schon sitzen wir wieder im Bus. Unsere Route führt uns leider nicht mehr auf die bewährte A7. Auf der Fahrt setzt doch ein wenig Wehmut ein. Münster ist unsere letze Station!