
Back to the future
4. September 2024
Für alle startete der Tag nicht nur an unterschiedlichen Orten, sondern auch zu unterschiedlichen Zeiten; und obwohl Lehrer*innen oftmals die letzten im Klassenraum zu sein scheinen, wurde penibel auf den rechtzeitigen Schulstart wert gelegt. Aus diesem Grund wurde die Ratte nicht nur von der begnadeten Trommlerin der Truppe aus dem Bett gejagt, sondern 2 Minuten später auch vom eifrigen Musiklehrer/ Gastgeber, der scheinbar nicht an die jugendlichen Kräfte der Morgenstunden glaubte.

Ausgestattet mit verschiedenen Variationen erbeuteter Mittagslunches betraten wir unter imaginärem tosenden Applaus unsere Adele-ihres-gleichen-suchende Bühne.
Der Trend der nachlassenden Aufmerksamkeit im Tageszyklus des*der durchschnittlichen Schüler*innen äußerte sich durch die sowohl eloquent als auch mariannengraben-tiefgründigen Fragen der ersten Zuschauer*innen, welche spätestens im dritten Auftritt detaillierten Fragen zum Beziehungsstatus der Ratte wichen. Außerdem konnten wir in empirischen Erhebungen eine durchschnittliche Altersschätzungsabweichung von -5 Jahren feststellen. Was unseren Trommelstar und Roberto im Nu wieder zu Schulkinder machte.

Erste Autogramme wurden für besondere Kunststückeinlagen verteilt und besonders berührten uns vor allem die zahlreichen Wünsche der unteren Klassen, das Theaterstück auch sehen zu dürfen. Außerdem brachten uns die Diskussionsrunden mit den Schüler*innen bei mancher Detailfrage ordentlich ins Schwitzen, wobei dies kein Vergleich zu den Verausgabungen während der rasanten Kostümwechsel war. Zum Schluss beehrten uns sowohl Isabellas Mutter – die nicht viel für die Pharma-Geschäfte ihres Mannes übrig hat – der niedliche Familienhund Rio und der Lebenspartner des Kapitäns mit ihrer Anwesenheit während einer der wenigen Landgänge.

Abschied nehmen fiel uns demnach in Brühl besonders schwer, doch nachdem die Tür zum Lehrer*innenzimmer synchron mit der des Anhängers hinter uns ins Schloss schlugen, konnten wir den Blick auf Hagen – unser nächstes Ziel richten. Dort wurden wir von Claudia in Empfang genommen und im „Artistroom“ der PELMKE untergebracht. Zu unserem Glück waren wir an diesem Tag aber nicht die einzigen Artists im Kulturzentrum und konnten den Abend zu sanften Technobeats und Trancevibes ausklingen lassen. Sogar der durch bestehende Holzbeinproblematik geplagte Kapitän ließ das Tanzbein schwingen. Selbst ein Abend, der seinesgleichen suchte und herbeigesehnte Entspannung befriedigen konnte, musste irgendwann enden, doch glücklicherweise blieb der Blick auf die Uhrzeit den meisten erspart.