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©Kathleen Wesner

Erster Vorgeschmack aufs Meer

In den frühen Abendstunden erreichten wir Oldenburg, das durch Palmen und Aperol-Spritz in der Fußgängerzone um den Domplatz einer südländischen Metropole glich. Der Weltladen und all die Menschen, die diesen zu einem lebendigen und quirligen Ort machen, begrüßten uns mit wunderbarem Chili sin carne aus – vor dem wegschmeißen gerettetem – Gemüse. An zwei Tischen wurde parallel über alle Einzelheiten der Tour gefachsimpelt, aber auch aktuelleste Geschehnisse in den lokalen Vereinen von Health for Future und Students for Future geteilt. Großzügigerweise gab es bereits 5 Personen, die uns Unterschlupf gewährten, was für uns aber hieß uns in kleine Grüppchen aufzuteilen. 2 Darsteller*innen hatten besonders Glück und durften die Nacht gemeinsam verbringen …

Am nächsten Morgen zeigte sich unser gesammeltes Wissen über die “perfekte Position” des Bühnenbildes als gewaltiges Hindernis um sich darüber einig zu werden, wo wir dieses aufbauen sollten. Die einen werteten die Nähe zum Springbrunnen als wichtigstes Entscheidungskriterium, während wieder andere die Sonne, mögliche Schattenplätze, Durchfahrtsstraßen, Fußgängerzonen, Fahrradständer, Cafésitzplätze oder die Nähe zum Netto anpriesen. Am Ende stand natürlich ein Kompromiss, der niemandem so richtig recht war und erst die startenden Bodenspringbrunnenfontänen nahmen uns die Entscheidung ab. Von Anfang an war klar, dass wir an diesem Tag eine hohe Frustrationstoleranz für unzuverlässige Zuschauer*innen und einen großen Respekt vor dem Engagement unsere lokalen Kontaktpersonen gewinnen würden.

In der letzten Vorstellung ließen wir nochmal alles auf der Bühne und die Ratte konnte sich nicht mehr zurückhalten die verlockenden Fontänen endlich nicht mehr als störende Geräuschskulisse zu verschmähen, sondern als gefundene Abkühlung zu genießen. Ganz wie der Hund BamBam, der sich das nasse Paradies von den Horden abkühlungsverdrossener Kinder zurückerkämpft hatte. Das anschließende Mittagessen im Weltladen konnte nur durch die langsam verschleichende Restzeit der Stellplatzgenehmigung beendet werden, wobei auch der letzte Gang durch das niedliche Sortiment nicht ausbleiben durfte. Kurz nach der Abfahrt kam dann der große Schock, als eine Armbandträgerin unserer Gruppe realisierte, dass möglicherweise ihr Rosenquarzamulett fehlen könnte. Verzweifelt wie wir waren, musste uns die älteste Mitarbeiterin des Ladens erklären, dass kein zusätzliches Armband seinen Weg in den Verkauf gefunden hatte und die Wahrscheinlichkeit groß sei, dass wir es dabei hätten. Obwohl wir dies nicht auf Anhieb, sondern erst durch eine zerquetschte – den eigenen Koffer aufräumen erzwingende – Banane validieren konnten, richteten wir unseren Blick zuversichtlich gen Bremen.

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