
Fünf auf einen Streich
20. September 2018
Aus den großen Plänen für den Abend wurde nur ein kleiner Abstecher in die Bar „Lino´s“. Die Musik war zum tanzen für uns leider kaum geeignet, weshalb wir, sehr zum Leidwesen des Besitzers, anfingen unsere Liedtexte vom Theaterstück auf den Beat anzupassen. Nach einigen wenigen Liedern spielte er solch eine Rausschmeißmusik, dass wir nur noch einen schönen Spaziergang zurück zum Hostel machen wollten.
Mit einem fruchtlosen Frühstück starteten wir in den Tag. Mitten auf der längsten Einkaufsstraße Deutschlands, im Zentrum der Heidelberger Innenstadt durften wir für unser Stück die Bühne aufbauen. Mit fünf Vorstellungen hintereinander stellten wir an diesem Tag einen neuen Rekord auf. Zwischendrin hatten wir leider etwas Ärger wegen eines Zauberers, der gerne den selben Platz wie wir genutzt hätte: Einige von uns hatten ihren Spaß daran ihm beim zaubern zuzuschauen, während der Rest unserer Truppe versuchte den Start der nächsten Vorstellung zu initiieren.
Die Saunaszene wurde hier so gefeiert, dass uns sogar Geld hinterhergeworfen wurde! Eine ganze Schulklasse schaute begeistert zu, obwohl sie eigentlich gerade mitten im Geocaching waren. Einige Jugendliche meinten wir währen wohl „stoned“ und zwei Frauen unterhielten sich lautstark über den tollen Thron, der, ach wie kreativ, gleichzeitig ein Klo war und sie stimmten ein Gekicher an. Alles in allem war unser Auftritt „ok“ wie eine Passantin anmerkte, die für diesen Kommentar extra noch zum Infostand gekommen war. Daraufhin wechselten wir nur ein paar verständnislose Blicke…und fragten uns was das jetzt wohl bedeutete.
Traurig ließen wir diese wunderschöne Stadt hinter uns, um noch weiter nach Frankfurt zu fahren. Auf dem Gelände der Universitätsklinik durften wir im Studentencafé „KOMM“ übernachten. Madara führte uns durch die Räume und anschließend zum Essen in ein westafrikanisches Restaurant. Nachdem wir die Karte lange genug angestarrt hatten und trotzdem nur Bahnhof verstanden, baten wir die Bedienung um etwas Unterstützung bei der Auswahl. Schlussendlich entschieden wir uns für einen großen Mischmasch aus allem und für jeden einen Teller dazu.
Heute wurde draußen gefrühstückt, denn Madara hatte leider nicht frei und bevor die Arbeit losging musste alles picobello hinterlassen und abgeschlossen sein. Eigentlich besser für uns, denn so kamen wir endlich einmal rechtzeitig los. Jan legte auf einen Anruf von Colin noch einen Sprint am Morgen ein, um wenigstens eines unserer Autos vor der Ticketkontrolle zu retten. Denn die Frist war um Acht abgelaufen…so kassierten wir leider ein Knöllchen für den PKW:(
Der heutige Auftrittsort war wieder einmal eine Schule. Hier durften wir in einer Kapelle spielen und unsere Zuschauer füllten den kompletten Raum. Das war sehr motivierend. Und vor allem lachten sie auch super viel! Die unpassenden Sprüche von Luisa, die sie in ihrer Rolle als Heldin, in jeder erdenklichen Situation von sich gab, wurden von viel Gelächter begleitet. Nach unserem Auftritt (nur ein Einziger!) trafen wir uns jeweils noch in Kleingruppen, um mit den Schülern weitere Ideen zu sammeln was man selbst gegen den Klimawandel tun kann, sie zu fragen wie das Stück ankam und nochmals zu wiederholen, mit welchen Krankheiten die Charaktere zu kämpfen hatten. Die meisten Gespräche waren sehr konstruktiv und manche stellten sogar Rückfragen wie: „Was tut ihr denn für den Klimaschutz?“ oder „Trinkt ihr Kaffee?“ Da mussten wir zugeben, dass an einigen Stellen in unserem Alltag auch noch ein hohes Potential an Verbesserung besteht!
Es war sehr schön endlich mal wieder etwas früher am nächsten Übernachtungsplatz anzukommen. Heute ein Gemeindehaus. Den Mittag verbrachten wir im Garten der evangelisch-methodistischen Gemeinde. Begleitet von Orgelmusik oder dem Posaunenchor spielten wir Gitarre, lernten für die Uni, brüteten über Black Stories oder behandelten unsere Blasen, die noch vom Barfußlaufen auf dem heißen Asphalt kamen. Über die Dusche hier freuten wir uns auch ganz besonders. Vor allem die sportlichen, die noch eine Runde durch die Natur gedreht hatten.