
#Hambibleibt
13. September 2018
Grauer Himmel über Köln erwartete uns am heutigen Morgen. Passend zu unserer Stimmung, denn die schlechte Nachricht, dass der „Hambi“ geräumt wird, verbreitete sich in Sekunden in der ganzen Wohnung. Obwohl wir nur kurz dort waren fiebern wir jetzt richtig mit und leiden mit dem Wald und den Bewohnern. Stündlich verfolgen wir die Nachrichten und versuchen über Kontakte rauszufinden was wirklich vor sich geht. Einzelne Baumhäuser wurden schon geräumt, Sitzblockaden aufgelöst und eine Demo abgebrochen. Mit schwerem Gerät ist die Polizei angerückt. Überall im Land zeigen Menschen ihre Verbundenheit mit dem alten Wald und starten Aktionen. Wir trauern mit und sitzen jetzt zusammen auf dem Boden und basteln Schilder.
Obwohl wir den Wecker früh genug gestellt hatten, war es doch tatsächlich einmal wieder ultra knapp, weil nach der Joggrunde durch den Park alle dann noch „ganz kurz“ duschen wollten. Trotzdem kamen wir fast rechtzeitig im Gesundheitsladen an, um einen fertig gedeckten Frühstückstisch vorzufinden. Draußen regnete es und so ließen wir die Zeit ein wenig verstreichen ohne Anstalten zu machen irgendwann noch aufzutreten. Auch unsere Requisiten machten uns Sorgen, denn wir vermuteten, dass das viele Wasser unseren Pappkartons nicht so zuträglich wäre. Jan besorgte deshalb noch schnell Selbstklebefolie und wir starteten eine schnelle Bastelsession, bevor es dann doch noch losging.
Die Presse war leider schon da und ehrlichgesagt nicht ganz so glücklich, dass wir sie hatten warten lassen, aber wir konnten noch schnell etwas Auskunft geben, damit alles seine Richtigkeit hatte.
Die Menschen in Köln, oder zumindest viele von denen die sich auf dem Wiener Platz aufhalten, sind sehr laute Menschen;) Deshalb mussten wir heute besonders laut schreien um den Lärm um uns herum zu übertönen. Ganz schön anstrengend. Da hatten wir Personen die auf die Bühne liefen und mitsangen, oder solche, die ihre privaten Probleme öffentlich auf den Zuschauer Bänken austragen mussten. Toiletten zu finden gestaltete sich auch eher schwierig. Nach einer langen Odyssee durch ein Kaufhaus durften wir zuletzt im Burger King umsonst aufs Klo…nach der elften Person war die Reinigungskraft dann aber auch nicht mehr so angetan und es war gut, dass wir unsere sieben Sachen packten und nach Herborn fuhren.
Leckeres Essen, eine Küche voll mit der halben Nachbarschaft und ein Geburtstagskind erwarteten uns hier. Und Zwetschgen über Zwetschgen und Äpfel über Äpfel. Als Mus, im Kuchen, als Buchteln, pur oder getrocknet. Da war für jeden was dabei.
P.S. Das Ladegerät für die Kamera ist verschollen…we are sorry for any inconvenience this may cause you. Heißt: leider kaum Bilder.