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© BUKO Pharma-Kampagne

Kalter Kaffee und ein regenreicher Abschied

Der letzte Tag (bzw. „Tach“) brach an. Nachdem wir am Tag zuvor so früh hatten aufstehen müssen, war es fast schon Luxus ausschlafen zu können. In Manuelas kleiner Wohnung trafen wir uns alle wieder zum Frühstück. Eine kleine Herausforderung, wenn man bedenkt, dass die Wohnung sechzehn Quadratmeter groß ist. Aber den Schreibtisch als Buffet nutzend, funktionierte das in fliegendem Wechsel im Sinne von „Reise nach Jerusalem“. Der eine stand auf, der nächste besetzte dessen Sitzplatz.

Ein paar von uns fuhren anschließend den Hänger in die Stadt, während der Rest dorthin spazierte, einmal durch den Park zum Schloss, über den Marktplatz und an einigen der dreiundvierzig Kirchen von Münster vorbei.

Der Platz hier war sehr mini, weshalb wir einiges hin und her rangierten, bis wir zufrieden waren, trotz einer großen Robinie, die seitlich auf unserer Bühne stand mit einigen angeketteten Fahrrädern. Wir gaben nochmal alles! Schrien was das Zeug hielt und versuchten unsere Emotionen so groß wie möglich zu machen. Viele Freunde und Bekannte waren extra vorbei gekommen, aber auch ohne dieses „angemeldete“ Publikum füllten sich die Bänke mit den Passanten, die meist so gebannt zuschauten, dass die Busse, die direkt daneben vorbei fuhren, teilweise ausweichen mussten, weil auch einzelne Zuschauer mitten auf der Straße stehen geblieben waren und den Verkehr um sich vergaßen.

Der Nachmittag neigte sich dem Ende zu und plötzlich stand die Dernière unausweichlich vor uns. Wir hatten schon öfter erwähnt gehabt, dass wir ein paar kleine Dinge ändern könnten, einzelnen Personen Streiche spielen könnten und so weiter, aber konkret war das nie geworden. So starteten wir mit unserem Motivationsschrei hinter der Bühne und gaben uns ein aller letztes Mal High Fives, bevor Myrna laut den Dinorhytmus auf der Cajon zu trommeln begann. Das Stück wurde zur Impro. Zwar versuchten wir alle wichtigen Sätze die fürs Verständnis wichtig waren einzubauen, aber das Drumherum wurde so verändert, dass wir lachen mussten bis die Tränen kamen und die Zuschauer uns nur verwundert anschauten. Da wurde der Bäuerin plötzlich ein Heiratsantrag vom flüchtenden Herzog gemacht, der Kaffee der Garde wurde kalt, zum Kohlelied des Industriellen wurde spontan getanzt oder die Dinos tauschten für die Schlussszene Kostüme. Wir hatten unseren Spaß! Und dadurch, dass wir uns so konzentrieren mussten, weil wir nicht wussten was gleich noch passieren wird, waren alle voll bei der Sache.

Bei Klaus durften wir danach entspannen. Bei Kaffee und Tee saßen wir im Wohnzimmer auf den Sofas und schauten zu wie einige von uns Kuscheltiere zum leben erweckten. Nach dem Abendessen zogen wir nochmals um. In die Wohnung von James in die Innenstadt, der selbst gerade nicht zuhause war. Für uns war das praktisch, denn so waren wir am letzten Abend alle vereint und konnten ohne groß nachzudenken wie wir heimkommen sollten, losziehen und die Stadt unsicher machen.

Spät in der Nacht kamen wir Grüppchenweise wieder zurück und wollten gar nicht erst wissen, wie wenig Stunden uns nur noch bis zum Frühstück blieben. Das gabs nämlich wieder bei Klaus.

Leckere Brötchen und eine volle Tafel erwarteten uns hier. Laura fehlte schon. Sie war noch bevor wir anderen aufgestanden waren aufgebrochen zum Bahnhof. Und auch wir mussten uns jetzt verabschieden. Es war nicht leicht nach diesen intensiven zwei Wochen zu gehen, ohne ganz sicher zu wissen wann man sich wiedersieht. Aber die Erinnerung bleibt und wir leben in einer modernen Welt, in der es Smartphones gibt. Aber weil das schon fast wieder zu viel ist, haben wir viele die mittlerweile Aussteiger sind was Handys angeht: WhatsApp…die sammeln viel zu viele Daten…naja, wie wärs dann mit Rauchzeichen? Wir werden sehen.

 

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