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Zwischen Bühne und Gemüseacker

Hey Leute, nach dem Bericht der Königin meldet sich hier wieder eure Double-Impact-Straßentheatergruppe von ihrem zweiten Tourtag.
Doch vielleicht sollten wir zunächst nochmal erzählen, was es mit dieser ganzen Märchengeschichte überhaupt auf sich hat: Unsere augenblickliche Station in Oldenburg ist der Beginn einer zweiwöchigen kleinen Tournee durch verschiedene Städte in Deutschland, mit der wir über globale Probleme im Zusammenhang mit nichtübertragbaren Krankheiten informieren wollen. Das sind zum Beispiel Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder chronische Atemwegserkrankungen wie Asthma. Oft stehen diese mit Armut und schlechten Lebensbedingungen in einem direkten Zusammenhang. Zudem sind notwendige Medikamente für viele betroffene Menschen unbezahlbar teuer.

Organisiert wird das Theaterprojekt von der BUKO Pharma-Kampagne, getragen von einem gemeinnützigen Verein mit Sitz in Bielefeld. Die Kampagne setzt sich seit vielen Jahren für eine weltweit gerechte Arzneimittelversorgung ein und hinterfragt das Handeln von Pharmaunternehmen.

In den vergangenen Monaten haben wir uns an vier Wochenenden in Bielefeld getroffen und ein etwa zwanzigminütiges Stück entwickelt. Dies führen wir jetzt an Schulen und in der Fußgängerzone auf. Wir – das sind sechs Menschen mit ganz verschiedenen Hintergründen. Uns verbindet unser Interesse am Theatermachen und an politischer Arbeit. Die meisten von uns sind keine professionellen Schauspieler.

Dieser Blog ist für Fans und Freunde des Straßentheaters, Menschen, denen wir unterwegs begegnen und die wissen wollen, wie es mit der Tour weitergeht, heimatlose Feen, Trolle mit dem Herzen am rechten Fleck und alle, die gegen Armut und Ungerechtigkeit kämpfen – und wohl auch ein bisschen für uns selbst, um uns später mal an diese verrückte Zeit zu erinnern. Es ist wohl besser, wir entschuldigen uns jetzt schon mal für alle unverständlichen Insider.

Nach vielen Vorbereitungen ist es am letzten Sonntag schließlich ernst geworden: Noch in der Dämmerung laden wir all unsere Kostüme und Requisiten in unseren Anhänger. Das ist gar nicht so einfach – immerhin haben wir einiges dabei.

Packliste Schluck & weg 2025:

  • Einen Palast
  • Zwei mäßig gute Ausreden
  • Drei tiefe Atemzüge
  • Vier Takte Walzer
  • Fünf Wahrheiten
  • Sechs Frühstückstassen
  • Jede Menge Songs

Wie wir dann nach Oldenburg kommen, hat die Königin ja schon erzählt. Unsere nächsten Auftritte führen uns am Dienstagmorgen an die IGS Flötenteich. Uns Märchenbewohnern begegnet man dort mit viel Rücksicht und einem dem Märchenland angepassten Zeitplan. So können wir ein bisschen länger schlafen und sind doch rechtzeitig vor Ort, um in Ruhe und mit vielen helfenden Händen alles aufzubauen. Drei Vorstellungen, dann Essen in der Mensa, dann nochmal zwei. Wir glauben, dass wir uns so langsam an das Stück gewöhnen. Auch beim Schlusssong haben wir nur noch ein bisschen Panik, dass wir alle unseren Text vergessen. Unser Publikum ist auf jeden Fall märchenhaft!

Nach getaner Arbeit sind wir am Nachmittag bei NaDU in Ocholt-Howiek zu Gast. Das ist ein Verein, der gemeinschaftlich Gemüse anbaut und sich für gesunde Ernährung einsetzt. Nach einer spannenden Führung über die Anbauflächen sitzen wir schließlich im Folienhaus an einer langen Tafel zum Abendessen – neben uns Reihen von Tomatenpflanzen, deren rote, gelbe oder tigermäßig gestreifte Früchte uns fast schon in den Mund wachsen. Schnell wird noch der Mangold, den wir vom Acker geholt hatten, in den Eintopf geschnitten, dann ist das Essen fertig. Wird auch Zeit, wir haben alle Kohldampf. Als es nach dem Essen schließlich dunkel wird, brechen wir auf – bevor noch die Wölfe kommen.

Vielen Dank an all unsere Gastgeber in Oldenburg.

Wenn Sie sich regelmäßig über die Pharma-Problematik informieren wollen, sollten Sie den Pharma-Brief abonnieren.

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BUKO Pharma-Kampagne
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