Veranstaltung mit dem Aktionsbündnis gegen AIDS

Donnerstag, 23.11.2023, 9:30-10:30 Uhr CET
Bei Interesse muss sich zur Veranstaltung angemeldet werden: Anmeldelink 

Das Thema Klimawandel steht ganz oben auf der politischen Agenda und vom 30. November bis 12. Dezember 2023 findet die Klimakonferenz der Vereinten Nationen (COP 28) statt. Der Großteil der Diskussionen liegt naheliegenderweise auf Maßnahmen zur Verringerung der globalen Erwärmung. Leider wird den Auswirkungen auf Global Health und damit bestehende Gesundheitsprobleme wie Malaria aber auch auf vernachlässigte Tropenkrankheiten (NTDs) allgemein noch vergleichsweise wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Wir möchten dem Thema vor COP 28 mehr Gehör verschaffen und diskutieren im Rahmen eines einstündigen Online-Veranstaltung des Aktionsbündnis gegen AIDS (Aga) mit interessanten Gesprächspartner*innen aus Politik, Zivilgesellschaft und Gesundheitsfinanzierung.


Am Montag (23.10.23) spricht Max Klein ab 16 Uhr über Vernachlässigte Tropenkrankheiten. Es soll vor allem darum gehen, zu verstehen, weshalb manche Krankheiten keine Aufmerksamkeit bekommen, obwohl eine große Anzahl an Menschen betroffen ist. 

Die Veranstaltung ist offen für alle Interessierten und findet im Rahmen von UAEMs Access to Medcines Week statt.

Wo: Konrad-Cohn-Saal, VW24, CCM, Berlin 


Wiederkehrender Schrecken – limitierte Mittel

Der südindische Bundesstaat Kerala kämpft seit Ende August mit einem Ausbruch des Nipah-Virus (NiV). Es ist bereits das vierte Mal in fünf Jahren, dass dort die Krankheit eingedämmt werden muss. Teils wurden Märkte, Schulen und Büros geschlossen.


Publikationen von Memento Medienpreisträgerin Clara Hellner

Giftige Schlangenbisse stellen eines der am stärksten unterschätzten Probleme globaler Gesundheit dar. In Ländern wie Deutschland fast absent, sind sie in vielen Regionen des afrikanischen Kontinents, Asiens und auch Lateinamerikas vor allem für Bewohner*innen des ländlichen Raums ein alltägliches Risiko. Die WHO schätzt, dass jedes Jahr fast fünfeinhalb Millionen Menschen gebissen werden und zwischen 81.000 und 138.000 daran sterben. Deutlich mehr entwickeln gravierende Folgeerscheinungen und erleiden Amputationen.


Im Pharma-Brief 4-5/2023 druckten wir kürzlich ein Interview mit Daniela Fusco ab. Sie arbeitet am Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg und ist dort hauptsächlich in der operativen Forschung für vernachlässigte Tropenkrankheiten (NTDs) tätig. Max Klein sprach mit Frau Fusco über die genitale Schistosomiasis der Frau, ihr Vorkommen in Madagaskar und auch hierzulande.  

zum Interview Schistosomiasis bei Frauen auch in Europa?

Download Pharma-Brief 4-5/2023 (S. 5)


Am 23. Juni gibt die Pharma-Kampagne in Frankfurt am Main einen Input zu NTDs beim Treffen des Arbeitskreis für Medizinische Entwicklungszusammenarbeit (AKME). Der Austausch findet zum Schwerpunktthema Universal Health Coverage statt. 


Deutsches Engagement gegen NTDs bleibt hinter den Erwartungen zurück

Das Thema vernachlässigte Tropenkrankheiten (neglected tropical diseases/NTDs) wurde seit dem Start der Ampelkoalition mehrfach prominent von der deutschen Politik aufgegriffen. Wirklich neue Impulse in der Praxis sind jedoch bislang weniger erkennbar, wie das Beispiel der Förderung von Produktentwicklungspartnerschaften zeigt.


Anlässlich des Welt-NTD-Tages am 30. Januar 2023 ruft die Pharma-Kampagne mit ihrer Pressemitteilung zu mehr Engagement für vernachlässigte Tropenkrankheiten auf: Deutschland muss global gerechte Gesundheitsforschung zukünftig stärker unterstützten, um dem Ziel einer angemessenen Gesundheitsversorgung für alle näher zu kommen. 



Vernachlässigte Tropenkrankheiten (Neglected Tropical Diseases/NTDs) sind Infektionskrankheiten, die nicht umsonst ihren Namen tragen: Meist leiden Menschen unter ihnen, die in Armut leben, mangelnder Hygiene ausgesetzt sind und eine schlechte medizinische Versorgung erfahren. Die Weltgesundheitsorganisation zählt 20 Erkrankungen zu den NTDs, weltweit sind mehr als 1,7 Milliarden Menschen direkt betroffen. Die Tendenz ist zudem klar steigend, bedingt durch unter anderem Klimawandel, Globalisierung und die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie. In der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung hat die internationale Staatengemeinschaft eigentlich festgehalten, NTDs bis zum Jahr 2030 zu beseitigen (vgl. SDG 3). 

Mit unserem Projekt wollen wir die gewandelte Dynamik im Feld der NTDs sowie ihre neue Bedeutung für das SDG-Ziel einer Gesundheitsversorgung für alle Menschen (Universal Health Coverage/UHC) vermitteln, das globale Ausmaß der Last durch NTDs und die bisherigen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie deutlich machen. Auch soll die strukturelle Vernachlässigung dieser Infektionskrankheiten in der globalen Gesundheitsforschung herausgearbeitet, Ursachen hinterfragt und mögliche Ansatzpunkte zur Verbesserung dieser ungerechten Konstellation entwickelt werden. Darüber hinaus wird die Rolle der öffentlichen Forschung in der NTD-Bekämpfung unter die Lupe genommen.