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One World - One Health: Antibiotika-Resistenzen als globales Gesundheitsproblem (2)

Konferenz zum 40-jährigen Bestehen der Pharma-Kampagne

Im zweiten Teil unserer Konferenz richteten wir den Fokus auf Deutschland (Samstag 1.5.2021). Expert*innen benannten Hotspots der Resistenzentwicklung und stellten mögliche Lösungsansätze vor. Gemeinsam mit Stakeholdern und NGO-Vertreter*innen aus den Bereichen Gesundheit, Landwirtschaft wollten wir politische Strategien entwickeln und Pläne schmieden.

gefördert von Engagement Global im Auftrag des

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Impuls: Antibiotika-Resistenzen – Was bleibt zu tun in Deutschland und weltweit?

Tim Eckmanns / Robert Koch Institut, RKI

Der nachfolgende Konferenztag gliederte sich in die drei Fokus-Teile Mensch, Tier und Umwelt. ExpertInnen aus Human- und Tiermedizin, Gesundheitswissenschaften und Agrarwissenschaften stellten ihre Analysen und wissenschaftlichen Untersuchungen vor. Jeder Fokus-Teil startete mit einer kurzen Theaterszene – Aufzeichnungen einer Aufführung unserer Straßentheatergruppe Schluck & weg während der Tournee 2020.


Im Fokus: Humanmedizin

Im Bereich Mensch nahmen wir den Antibiotika-Verbrauch in der Humanmedizin unter die Lupe. Weltweit und auch in Deutschland werden Antibiotika zu oft falsch verordnet. Bei leichten Erkrankungen oder gar bei viralen Infekten sind diese wichtigen Medikamente nicht indiziert. Zudem verordnen ÄrztInnen häufig unnötig Breitband- bzw. Reserveantibiotika. Der größte Teil der Antibiotika-Verschreibungen findet in Arztpraxen statt.

Theaterszene Mensch

Verschreibungskultur verändern – Daten, Hintergründe und Lösungen

Roland Tillmann /Projekt Antibiotische Therapie in Bielefeld, AnTiB

Antibiotika-Resistenzen als systemische Herausforderung

Jens Holst / Fachbereich Pflege und Gesundheit, Hochschule Fulda


Im Fokus: Tiermedizin

Tierhaltung, vor allem zur Produktion von Lebensmitteln, trägt wesentlich zum Verbrauch von Antibiotika bei. Die Fokussierung auf reine Mengenproduktion, möglichst günstige Produkte und einen globalisierten Fleischhandel bedeutet krankheitsfördernde Haltebedingungen und Tiertransporte. Dies trägt zur Verbreitung von Krankheiten und Resistenzen bei. Der Fokus-Teil Tier skizzierte aktuelle Problemfelder im Bereich Landwirtschaft, Lebensmittelproduktion, Ernährung und globaler Handel. Er präsentierte auch wirksame Maßnahmen für ein besseres Tiergesundheitsmanagement.

Theaterszene Tier

Reduzierung des Antibiotika-Einsatzes in der Nutztierhaltung

Julia Steinhoff-Wagner / Landwirtschaftliche Fakultät, Uni Bonn

Für eine Wende in der Agrarpolitik

Stig Tanzmann / Agrarexperte Brot für die Welt


Im Fokus: Umwelt

Nicht zuletzt die Umwelt spielt eine wichtige Rolle bei der Verbreitung von Antibiotika-Resistenzen. Antibiotische Wirkstoffe, die in die Umwelt gelangen, haben Einfluss auf Pflanzen, Mikroorganismen und Kleinstlebewesen. Die Dynamiken, mit der multiresistente Keime in der Umwelt wirken, sind bislang noch gar nicht überschaubar. Mit unserem Fokusteil Umwelt beleuchteten wir vor allem die Eintrittspfade von resistenten Bakterien und antibiotischen Wirkstoffen ins Abwasser. Eine kurze Theaterszene von Schluck & weg leitete auch diesen Fokus-Teil ein und entführte die ZuschauerInnen nach Indien.

Theaterszene Umwelt

Abwasserbehandlung an Hotspots

Martin Exner / Projekt HyReKA, Institut für Hygiene und öffentliche Gesundheit Uniklinik Bonn

Multi-resistente Keime im Abwassersystem einer Stadt in der Ruhr Metropole

Dennis Schmiege / Institut für Urban Public Health, Uniklinik Essen; Universität Bonn


Impuls: Wo bleibt das Globale?

Astrid Berner-Rodoreda / Heidelberger Institut für Global Health


Workshops: Gemeinsam handeln! Strategieentwicklung und Vernetzung

Berichterstattung aus den Workshops: Abschließend wurden in mehreren Arbeitsgruppen Strategien entwickelt und Pläne für die weitere politische Arbeit geschmiedet. Die Zivilgesellschaft sei bisher beim Thema Antibiotika-Resistenzen zu wenig aktiv, hieß es in der Diskussion. Sie müsse dringend eine prominentere Rolle einnehmen, um die Probleme im Bereich Mensch, Tier und Umwelt gezielt in die Öffentlichkeit zu tragen. Hier finden Sie demnächst unser Strategiepapier.

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