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Sandoz, die Generikatochter von Novartis, hat eine Strafzahlung von 195 Mio. US$ wegen Wettbewerbsverhinderung akzeptiert. Die Firma hatte sich mit anderen Herstellern abgesprochen und kräftig an der Preisschraube für Generika gedreht, die teils schon seit Jahrzehnten auf dem Markt sind. Ein Sandoz-Manager und zwei weitere Führungskräfte anderer Firmen hatten sich vor Gericht schuldig bekannt. Der Vergleich verhindert eine weitere Strafverfolgung.1

Drastischere Folgen hatte bereits im Januar illegales Marketing von Opioiden. Mehrere Manager der Firma Insys müssen für 26 bis 66 Monate hinter Gitter, weil sie Fentanyl-Spray jenseits der erlaubten Indikation beworben hatten. Fentanyl ist ein sehr starkes Opioid, und besonders als Spray besteht die Gefahr der Überdosierung. Deshalb ist es in den USA auch nur gegen Durchbruchschmerzen bei Krebskranken zugelassen, die bereits ein Opiod erhalten. Inysy hatte aber nicht Onkolog*innen als Zielgruppe für das Marketing ausgesucht. Ärzt*innen aus ganz anderen Fachgruppen. wurden angeblich als SprecherInnen angeworben, um das Produkt bei etlichen weiteren Krankheitsbildern einzuführen. Der Clou dabei war, dass sie in Wirklichkeit gar keine Fortbildungsvorträge hielten, sondern mit Pharmavertreter*innen oder Freunden Essen gingen. Wenn sie das Medikament häufig verschrieben, bekamen sie hohe Honorare für diese „Fortbildungen“. Bis zu 125.000 US$ ließ sich die Firma solche Zuwendungen pro Arzt oder Ärztin kosten.2 (JS)


  1. Reuters (2020) Novartis unit Sandoz agrees to pay $195 million to resolve antitrust charges. 2. March www.reuters.com/article/us-novartis-antitrust/novartis-unit-sandoz-agrees-to-pay-195-million-to-resolve-antitrust-charges-idUSKBN20P37M [Zugriff 3.3.2020] ↩︎
  2. Kuchler H et al. (2920) Insys executive are sentenced to prison time, putting opioid makers on notice. Frontline (PBS) 23 Jan www.pbs.org/wgbh/frontline/article/opioid-maker-insys-executives-sentenced-prison-subsys [Zugriff 4.3.2020] ↩︎

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