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Im Februar entschied das US-Bezirksgericht Cleveland, dass Johnson & Johnson (J&J) sowie die drei größten Apothekenketten des Landes 590 Millionen US-Dollar an Indigene zahlen müssen, um Rechtsstreitigkeiten wegen der Opioid Krise beizulegen.1 Über 400 indigene Stämme hatten Klagen eingereicht, um die Unternehmen für den exzessiven Gebrauch der Schmerzmittel zur Rechenschaft zu ziehen. Opioide bergen ein hohes Abhängigkeitsund Missbrauchspotenzial. In den USA wurden sie jahrzehntelang zu freizügig verschrieben – auch aufgrund aggressiven Marketings der Firmen. Besonders betroffen ist die indigene Bevölkerung: Zwischen 1999 und 2015 gab es unter Indigenen die meisten tödlichen Überdosierungen, obwohl sie nur 2% der US-Bevölkerung ausmachen.2 Die Opioid-Krise hat in den vergangenen 20 Jahren knapp 500.000 Todesopfer gefordert und Corona hat die Situation noch verschärft. J&J sieht aber nach wie vor kein Fehlverhalten. Das Marketing für verschreibungspflichtige Schmerzmittel sei „angemessen und verantwortungsvoll“ gewesen. Das Geld soll in Suchtprävention und -behandlung fließen, erklärte ein Anwalt der Stämme.3 (ES)


  1. Tagesschau (2022) Opioid-Krise in den USA: Pharmafirmen zahlen Millionenbetrag an Indigene. https://www.tagesschau.de/wirtschaft/weltwirtschaft/ opioid-krise-usa-103.html [Zugriff 9.3.2022] ↩︎
  2. Bloomberg (2022) Johnson & Johnson, Opioid Distributers to Pay $590 Million to End Tribe Claims. https://www.bloomberg.com/news/ articles/2022-02-01/opioid-distributors-j-j-to-pay-590- million-to-end-tribe-claims [Zugriff 9.3.2022] ↩︎
  3. Reuters (2022) Drug distributors, J&J to pay $590 mln to settle U.S. tribes’ opioid claims. https://www.reuters. com/business/healthcare-pharmaceuticals/drugdistributors-jj-pay-590-mln-settle-us-tribes-opioidclaims-2022-02-01/ [Zugriff 9.3.2022] ↩︎

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