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Chloroquin hilft nicht gegen Covid-19. Die Weltgesundheitsorganisation stoppte deshalb den Einsatz dieses Wirkstoffs in der von ihr koordinierten globalen Solidarity-Studie.1 In Afrika hatte der Hype um Chloroquin schon zur Verbreitung von Fälschungen geführt, das zeigen Untersuchungen von WissenschaftlerInnen der Uni Tübingen. In Kamerun und im Kongo wurden fünf gefälschte Präparate entdeckt, die zu teils überhöhten Preisen verkauft wurden. Nur eines enthielt überhaupt Chloroquin, aber nur ein Fünftel der deklarierten Menge. Alle anderen enthielten geringe Mengen von Paracetamol oder Metronidazol, ein Mittel gegen Infektionen.2 Die Funde machen deutlich, wie wichtig eine gut funktionierende allgemeine Gesundheitsversorgung ist. Denn nur damit kann eine sichere Arzneimittelversorgung garantiert werden. (JS)


  1. arznei-telegramm (2020) WHO bricht Untersuchung von Hydroxychloroquin in der Solidarity-Studie endgültig ab. e-at 6/2020c www.arznei-telegramm.de/html/2020_06/2006413_01.html ↩︎
  2. Gnegel G et al. (2020) Identification of Falsified Chloroquine Tablets in Africa at the Time of the COVID-19 Pandemic. Am J Trop Med Hyg https://doi.org/10.4269/ajtmh.20-0363 ↩︎

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