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Rund 11 Millionen AU$ (ca. 7 Mio. €) lässt die Pharmaindustrie „Down under“ für ärztliche Reisen und Fortbildungen jährlich springen.1 Über Kosten für Essen und Getränke berichtet Medicines Australia nicht. Da bei über 90% der gesponserten Fortbildungen auch für das leibliche Wohl der Teilnehmenden gesorgt wird, gibt es eine erhebliche Datenlücke. Drei Autor*innen haben sich die Mühe gemacht, durch Abgleich mit der Datenbank für alle australischen Ärzt*innen, die Fachrichtungen der Begünstigen der letzten drei Jahre zu ermitteln. Sie fanden heraus, dass die Zahlungen ziemlich ungleich verteilt sind: 67% der Rheumatolog*innen ließen sich sponsern und kassierten im Mittel 933 AU$, mit 26% nahmen Hautärzt*innen Platz neun ein (1.210 AU$ pro Kopf). Generell wird ein großer Anteil einer Berufsgruppe begünstigt, wenn es für das Fachgebiet teure Medikamente gibt. Onkologie ist mit Zahlungen in Höhe von 6,1 Mio. AU$ unangefochtener Spitzenreiter.

Während in Australien und den USA die Namen aller Begünstigten veröffentlicht werden, stimmt in Deutschland nur jede*r Fünfte überhaupt einer Veröffentlichung zu.  (JS)


  1. Forbes M et al. (2024) Pharmaceutical company payments to Australian doctors reported to Medicines Australia, 2019–22. MJA; 220, p 425 https://doi.org/10.5694/mja2.52284 ↩︎

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