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Ägypten war das Land mit der höchsten Hepatitis C Prävalenz der Welt, 10% der Bevölkerung waren infiziert. In gut einem Jahrzehnt sank die Häufigkeit auf 0,38%.1 Entscheidend dafür war die breite Testung der Bevölkerung, der Zugang zu sauberen Spritzen für Drogengebrauchende und die Behandlung der Infizierten mit preiswerten Generika. Das war nur möglich, weil das Land eine Patentierung von Sofosbuvir ablehnte und die Drugs for Neglected Diseases initiative (DNDi in Kooperation mit der ägyptischen Firma Pharco Pharmaceuticals den Wirkstoff Ravidasvir entwickelte, der auch im Globalen Süden häufige Genotypen abdeckt. Ungewöhnlich an der Forschung war, dass neben Pharco die Gesundheitsministerien von Thailand und Malaysia die klinischen Studien finanzierten.2 Nach erfolgreichen Tests in den drei Ländern wurde der Wirkstoff zugelassen. In Ägypten gelingt mit der Kombination Sofosbuvir/Ravidasvir die Viruselimination in 99% der Fälle. (JS)

  1. WHO EMRO (2023) Egypt becomes the first country to achieve WHO validation on the path to elimination of hepatitis C. Press release 9 Oct www.emro.who.int/media/news/egypt-becomes-the-first-country-to-achieve-who-validation-on-the-path-to-elimination-of-hepatitis-c.html [Zugriff 10.10.2023] ↩︎
  2. Wing Loong Cheong M et al. (2021) Ravidasvir: equitable access through an alternative drug development pathway. Lancet Global Health; 9, p e1496 https://doi.org/10.1016/S2214-109X(21)00357-0 ↩︎

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