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Eine systematische Analyse von 755 klinischen Studien zu Krebsmedikamenten zeigt eine bedenkliche Tendenz: Bei jeder fünften Studie (145) wurden der primäre Endpunkt – also was als wichtigstes gesundheitliches Ergebnis angesehen wird – nachträglich verändert.1 Das ist etwa so, wenn bei einem Schießwettbewerb erst geschossen und anschließend die Zielscheibe um den Treffer herum gemalt wird.
In den Studienveröffentlichungen wurde auf diese Verschiebung des Ziels meist gar nicht (70,3%) oder nur unvollständig hingewiesen. Und dass sich diese Schummelei lohnt, zeigt die Häufigkeit „positiver“ Ergebnisse, sie waren fast doppelt so häufig (1,86) wie bei Studien ohne nachträgliche Änderung der Endpunkte. (JS)


  1. Florez MA et al. (2023) Incidence of Primary End Point Changes Among Active Cancer Phase 3 Randomized Clinical Trials. JAMA open; 6, p e2313819 https://doi.org/10.1001/jamanetworkopen.2023.13819 ↩︎

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