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Als Dank für die schnelle Identifikation einer neuen Covid-19-Variante hagelte es für Südafrika drastische internationale Reisebeschränkungen. Viele Industrieländer haben Flüge aus der Region einfach verboten. Dabei ist der Sinn von Bewegungssperren umstritten. Eindeutig ist allerdings der wirtschaftliche und gesundheitliche Schaden, den solche Maßnahmen anrichten. Die WHO hat deshalb ausdrücklich vor totalen Reisesperren gewarnt, die Maßnahme sei ungeeignet und könne die Verbreitung des Virus nicht verhindern. Nichts spreche gegen zusätzliche Kontrollen, wenn sie proportional und evidenzbasiert seien. Die WHO gibt außerdem zu bedenken, dass die harschen Reaktionen gegenüber Südafrika andere Länder davon abhalten könnte, neue potenzielle Gesundheitsgefahren zu melden.1 Dass die WHO Angemessenheit anmahnt, scheint mehr als berechtigt. Denn weder weiß man, wie gefährlich Omikron wirklich ist, noch ist sicher, ob die Variante tatsächlich aus Südafrika stammt. Sie wurde inzwischen auch in einer Reihe von anderen Ländern gefunden. So droht Südafrika das Opfer seines guten Überwachungssystems zu werden, das systematischer nach Varianten sucht, als es hierzulande der Fall ist. (JS)


  1. WHO (2021) WHO advice for international traffic in relation to the SARS-CoV-2 Omicron variant (B.1.1.529) 30 Nov www.who.int/news-room/articles-detail/who-advice-for-international-traffic-in-relation-to-the-sars-cov-2-omicron-variant ↩︎

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