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Forschung
Weltweit werden Milliarden für Forschung und Entwicklung im Bereich Gesundheit ausgegeben. Aber viele Menschen können nicht am Nutzen von neuen Produkten teilhaben, weil sie sie wegen geringer Gewinnaussichten gar nicht erst entwickelt werden, nicht an die Bedürfnisse der Betroffenen angepasst oder aber unbezahlbar teuer sind. Alternative Modelle – wie das der öffentlichen Forschung – zielen darauf, bedarfsgerechte und global verfügbare Produkte zu schaffen.
Ethische Standards spielen in der Forschung auch eine wichtige Rolle: Internationale Pharmakonzerne lassen neue Arzneimittel häufig in armen Ländern testen. Denn die Kosten für klinische Studien sind dort deutlich niedriger.
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Bedarfsgerechte Forschung
Kommerziell ausgerichtete Forschung widmet sich primär Krankheiten und Therapien mit vielversprechenden Gewinnaussichten. Viele drängende globale Gesundheitsprobleme werden deshalb vernachlässigt. Es fehlen in vielen Bereichen Medikamente, Impfstoffe und Diagnostika, weil kein gewinnträchtiger Markt vorhanden ist.
Forschung muss sich nach dem gesundheitlichen Bedarf richten. Deshalb machen wir Druck, dass neue Behandlungen für vernachlässigte tropische Infektionskrankheiten und armutsassoziierte Erkrankungen wie Tuberkulose entwickelt werden.
Einen Großteil der Ressourcen zur Erforschung vernachlässigter Krankheiten stellen inzwischen private Stiftungen wie die Gates Foundation und andere philanthropische Geldgeber bereit. Arzneimittelforschung und die Ausrichtung von Forschungsprojekten darf aber nicht von der Wohltätigkeit weniger Einzelpersonen abhängen – das Ungleichgewicht muss strukturell angegangen werden. Neue Finanzierungsmodelle sind also gefragt.
Öffentliche Förderung
Dabei spielt die öffentlich finanzierte Forschung und Entwicklung eine zentrale Rolle. Alternative Modelle zur Forschungsfinanzierung zielen darauf, bedarfsgerechte und global verfügbare Produkte zu schaffen.
Forschungsgelder müssen sinnvoll eingesetzt werden. Das kann nur gelingen, wenn unterschiedliche Förderprogramme weltweit besser aufeinander abgestimmt werden.
Öffentliche Forschung deckt ein breiteres Spektrum ab, beschränkt sich oft aber auf Grundlagenforschung. Pharmahersteller kaufen dieses Wissen günstig ein und entwickeln auf dieser Basis neue Produkte, die sie teuer auf den Markt bringen. In armen Ländern sind solche Innovationen meist nicht verfügbar. Die Weiterverwertung öffentlicher Forschungsergebnisse sollte daher an Bedingungen für den späteren Zugang zu den entwickelten Produkten gekoppelt sein.
Ein Beispiel: Im Fall von Antibiotika versagt das bisherige profitorientierte Forschungsmodell. Neue antibiotische Wirkstoffe werden aufgrund zunehmend auftretender Resistenzen dringend benötigt. Doch die Forschungspipeline ist weitgehend leer:
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29. Januar 2025
Memento Bündnis fordert bedarfsgerechte Forschung und weltweiten Zugang zu Arzneimitteln
Jedes Jahr am 30. Januar ist Welt-NTD-Tag! Das Memento Bündnis nutzt den morgigen Aktionstag, um das Bewusstsein für vernachlässigte Gesundheitsbedürfnisse zu schärfen.

29. November 2024
Für bedarfsgerechte Forschung und weltweiten Zugang zu Arzneimitteln
Das Memento Bündnis setzt sich für bessere Rahmenbedingungen ein, damit alle Menschen die Gesundheitsversorgung erhalten, die sie brauchen.
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11. November 2024
Globalen Süden nicht ausnutzen
Ende September 2024 veröffentlichte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine neue Leitlinie zur besseren Planung, Durchführung und Überwachung klinischer Studien.
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17. Juli 2024
Forschung: Doch nicht so teuer?
Die Ausgaben für die Entwicklung eines neuen Medikaments sind eine beliebte Rechtfertigung für hohe Preise. Glaubwürdige Schätzungen sind jedoch Mangelware.
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12. Juni 2024
Forschungsmüll: Viele Studien nicht veröffentlicht
So waren zum Beispiel die Ergebnisse für rund ein Drittel der klinischen Studien, die zwischen 2014 und 2017 an deutschen Universitätskliniken durchgeführt wurden, fünf Jahre nach Studienabschluss noch immer nicht veröffentlicht.
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12. Juni 2024
Helfen Voucher gegen Forschungslücken?
Exklusivitätsgutscheine werden als Problemlöser propagiert, sind aber eine fragwürdige industriefreundliche Flickschusterei.
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24. März 2023
Jahrelang unveröffentlichte Studien
Viel zu häufig werden die Ergebnisse bereits abgeschlossener Studien nicht veröffentlicht.
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31. Januar 2022
EU: Daumen runter für Alzheimer-Medikament
Im Juli 2020 hatten wir kritisch über die Zulassung des Alzheimer-Medikaments Aducanumab (Aduhelm®) in den USA berichtet. Nun ein Update.
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13. Dezember 2021
Deutschland: Forschungskultur
Prof. Dr. med. Jürgen Windeler, Leiter des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG), beklagt die geringe Zahl von hochwertigen randomisierten Studien (RCTs).
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30. August 2019
Wie man es besser machen kann
Till Bruckner von TranspariMED fragte die Universität, wie sie mit ihren ungemeldeten Studien umgegangen ist und was andere europäische Universitäten davon lernen können.
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19. Juli 2018
Pharma-Brief Spezial 1/2018: Leitfaden für sozialverträgliche Verwertung
Öffentlich finanzierte Gesundheitsforschung bringt auch Ergebnisse, die für ärmere Länder wichtig sind. Universitäten lizensieren ihre Produkte in der Regel an Unternehmen, die hohe Preise erzielen wollen.
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15. März 2018
Kampagne: Soziale Patentverwertung
Soziale Patentverwertung ist der Schlüssel für einen besseren Arzneimittel-Zugang in armen Ländern. Das zweijährige Projekt (2016-2018) will dazu beitragen, dass Hochschulen ihre Erfindungen auch für Menschen in ärmeren Ländern nutzbar machen.