Der Pharma-Brief 1/2022 widmet sich folgenden Themen:
Waisenmedikamente: Geschenkter Nutzen
Die deutschen Ausnahmeregeln schaden
Für Medikamente gegen seltene Krankheiten (Waisen oder Orphans genannt) gibt es in Deutschland einen Zusatznutzen gratis – per gesetzlicher Fiktion. Eine aktuelle Auswertung zeigt, dass das Lob oft unberechtigt ist. Weiterlesen
Covax: Zu spät, zu wenig Covid-19 Impfstoff
Eine Milliarde Dosen für ärmere Länder sind nicht genug
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EU: Daumen runter für Alzheimer-Medikament
Im Juli 2020 hatten wir kritisch über die Zulassung des Alzheimer-Medikaments
Aducanumab (Aduhelm®) in den USA berichtet. Es bekam trotz fehlender Evidenz für einen relevanten Nutzen für die PatientInnen und gegen den Rat der großen Mehrheit der ExpertInnen von der FDA grünes Licht. Ende letzten Jahres entschied die europäische Zulassungsbehörde EMA nun anders. Die Ergebnisse der Studien seien widersprüchlich und es konnte nicht gezeigt werden, dass es klinische Verbesserungen gab. Zudem gebe es Zweifel an der Sicherheit. Ein Erfolg für den VerbraucherInnenschutz.
USA: Grenzen der Preistreiberei bei Medikamenten
Der US-Pharmaunternehmer Martin Shkreli verfolgte ein besonders lukratives Geschäftsmodell: Er kaufte die Rechte an alten Medikamenten auf, um dann die Preise in schwindelerregende Höhen zu treiben. 2015 steigerte er den Preis für den jahrzehntealten
Wirkstoff Pyrimethamin gegen Toxoplasmose von 13,50 US$ pro Tablette auf 750 US$ (wir berichteten). Wettbewerber hielt er mit allen möglichen Tricks davon ab, preiswerte Generika herzustellen. Die Federal Trade Commission war jetzt gemeinsam mit sieben Bundesstaaten mit einer Klage wegen der Preistreiberei bei dem Medikament erfolgreich. Der Unternehmer muss 64,6 Mio. US$ Schadensersatz zahlen. Obwohl Shrekli wegen Wertpapierbetrugs bereits 2017 zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt wurde, befürchtete
die Richterin, dass der Manager zum unbelehrbaren Wiederholungstäter werden könnte. Das Gericht untersagte ihm lebenslänglich, wieder in der Pharmabranche tätig zu werden.
WHO: Geld für Kernauftrag fehlt
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Gesundheitsversorgung in Sierra Leone
Interview mit Susanne Schröder von den Driving Doctors
Im Rahmen des Bildungsprojektes „Großbaustelle Arzneimittelversorgung“ konnten im letzten Jahr mehrere Interviews mit Akteuren im Globalen Süden geführt werden. Thema war der Zugang zu Gesundheitsleistungen wie Medikamenten oder gesundheitsbezogenem Wissen. Susanne Schröder lässt uns an ihren Erfahrungen teilhaben und berichtet von der Situation im westafrikanischen Sierra Leone. Weiterlesen
Blutskandal und Ehre?
US-Dokumentarfilmer in Italien angeklagt
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Gesundheit – global und gerecht
Unser Jahresrückblick informiert über unsere Projekte und Aktivitäten im Jahr 2021. Weiterlesen
Aus aller Welt
Covid: Rückschlag für Arme, Fest für Reiche
Antibiotika: Viele Tote durch Resistenzen
EU: Mehr Transparenz bei Arzneimitteln
Deutschland: Medikamente im Wasser
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