Entwicklung neuer Wirkstoffe gegen resistente Erreger stagniert
Neue Antibiotika werden dringend benötigt. Ein neuer Bericht der Weltgesundheitsorganisation zeigt jedoch: Keiner der 43 Wirkstoffe, die sich derzeit in der klinischen Forschung befinden, wirkt gegen die weltweit gefährlichsten resistenten Erreger. Die Weltgemeinschaft versage bei der Entwicklung neuer antibiotischer Therapien auf ganzer Linie, resümiert die WHO, trotz eines wachsenden Bewusstseins für die Resistenzproblematik. Fast alle neuen Mittel, die in vergangenen Jahrzehnten auf den Markt kamen, seien Variationen von Wirkstoffklassen, die bereits in den 80er Jahren erfunden wurden.
"Das fortdauernde Versagen bei der Entwicklung, Herstellung und Verteilung wirksamer neuer Antibiotika verschärft die dramatischen Auswirkungen antimikrobieller Resistenzen (AMR) und schmälert unsere Möglichkeiten, bakterielle Infektionen erfolgreich zu behandeln," so Dr. Hanan Balkhy, stellvertretende WHO Generaldirektorin im Bereich AMR. Besonders verheerend seien die Folgen von Antibiotika-Resistenzen in armen Ländern. Sie träfen insbesondere Neugeborene und Kinder. Lungenentzündung und Sepsis zählten zu den Hauptursachen für hohe Säuglingssterblichkeit und eine hohe Sterberate bei Kleinkindern.
Für weitere Infos direkt von der WHO: Global shortage of innovative antibiotics fuels emergence and spread of drug-resistance und 2020 antibacterial agents in clinical and preclinical development: an overview and analysis.
Bild Person am Mikroskop © Health-e News