(23.5.2019) Auf der Weltgesundheitsversammlung wird derzeit eine wichtige Resolution diskutiert, die für mehr Transparenz bei Arzneimittelpreisen sorgen soll. Doch Deutschland torpediert die Verabschiedung. Mit einem offenen Brief an Jens Spahn fordern wichtige deutsche Nichtregierungsorganisationen den Bundesgesundheitsminister auf, die Blockade aufzugeben.
Hohe Preise behindern in vielen Ländern den Zugang zu Medikamenten. Gerechtfertigt wird das oft mit dem hohen Aufwand für Forschung und Entwicklung. Die tatsächlichen Kosten sind jedoch meist ebenso wenig bekannt wie der Anteil öffentlicher Forschungsmittel. Identische Präparate kosten je nach Land unterschiedlich viel, soweit die tatsächlich gezahlten Preise überhaupt bekannt sind. Auch der Nutzen vieler Medikamente bleibt angesichts unvollständiger Veröffentlichung der Ergebnisse klinischer Studien unklar.
Italien, Griechenland, Ägypten, Malaysia, Portugal, Serbien, Slowenien, Südafrika, Spanien, Tunesien, der Türkei und Uganda haben deshalb eine Resolution eingebracht. Sie soll mehr Klarheit in den ganzen Prozess von der Ausrichtung der Forschung bis zur Finanzierung von Medikamenten für die PatientInnen bringen. Ein Mandat der Weltgesundheitsorganisation, für mehr Transparenz bei den Medikamentenpreisen zu sorgen, würde ein wichtiges Zeichen für einen besseren Zugang für alle Menschen setzen.
Hier finden Sie den offenen Brief an Jens Spahn.
Hier finden Sie die zahlreichen Änderungs- und Streichungsvorschläge zur WHA-Resolution (Abruf 23.5.2019)
Unterzeichner des offenen Briefs:
Aktionsbündnis gegen Aids
Ärzte der Welt
Ärzte ohne Grenzen
Brot für die Welt
BUKO Pharma-Kampagne
Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland e. V. (bvmd)
Deutsches Institut für Ärztliche Mission e.V. (Difäm)
Memento Bündnis
Sektion Universal Access Deutsche Aids Gesellschaft e.V. (DAIG)
Universities Allied for Essential Medicines Europe (UAEM)
Verein demokratischer Pharmazeutinnen und Pharmazeuten (VdPP)