PHARMA-BRIEFE AUS DEM JAHR 2014
10/2014: Für viele billiger und doch maßlos - Unbezahlbare Hepatitis-Medikamente
Hepatitis C ist weltweit häufig und führt bei einem Teil der PatientInnen zu Lebererkrankungen bis hin zu Krebs. Deshalb wäre es eigentlich eine gute Nachricht, wenn sich die Therapiemöglichkeiten verbessern. Doch astronomische Preise machen die Behandlung selbst in Indsutrieländern zum Pokerspiel. Für ärmere Länder hat Gilead nun Preissenkungen und freiwillige Lizenzen angekündigt. Das sind wichtige Schritte - aber reichen sie aus?
Außerdem:
Forschungskosten: Maßlose Übertreibung
Dengue-Fieber: Bekämpfung mit Genmücken
Download: Pharma-Brief 10/2014 [PDF/534kB]
8-9/2014: Südafrika: Gesetzesänderung zu Patenten jetzt!
Schon seit sechs Jahren will die südafrikansiche Regierung ein überarbeitetes Patentgesetz verabschieden, um allen BürgerInnen das Recht auf Gesundheitsversorgung zu gewähren. Während sich eine nationale Koalition aus 13 zivilgesellschaftliche Organisationen für eine schnelle Einführung stark macht, opponiert die Pharmaindustrie massiv dagegen.
Außerdem:
Ebola: An Armut sterben?
Forschungspolitik: Starker Staat nötig
Europa: EMA vereinnahmt Nutzenbewertungsagenturen
Indien, Brasilien, Uganda: Arzneimittelangebot im Vergleich
Uganda-Studie: Tourbericht
Tödliche Medizin: Peter Gøtzsches Kritik
Download: Pharma-Brief 8-9/2014 [PDF/944kB]
6-7/2014: Gier oder Gesundheit? Neue Hepatitis-Medikamente unbezahlbar
Hepatitis C kann zu schweren Erkrankungen bis hin zum Tod führen. Neue Medikamente versprechen besseren Behandlungserfolg, sind aber astronomisch teuer. Eine kritische Übersicht.
Außerdem:
AIDS: Internationale Aidskonferenz - Interview mit Astrid Berner-Rodereda (Brot für die Welt)
Forschungsförderung: US-Gutschein in der Kritik
EMA: Transparenz auf der Kippe
Download: Pharma-Brief 6-7/2014 [PDF/545kB]
5/2014: Unethische Versuche in Indien - Gebärmutterhalskrebs-Früherkennung unterlassen
In mehreren Studien haben US-Organisationen seit 1998 in Indien an über 360.000 Frauen den Nutzen verschiedener Methoden zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs getestet. Fast 140.000 Frauen wurden dabei als Vergleichsgruppe gar nicht getestet. Mindestens 254 dieser Frauen starben an Gebärmutterhalskrebs. Die Tests waren unethisch, weil es etablierte Methoden zur Früherkennung gibt, kritisiert der US-Arzt Eric Suba vom Viet/American Cervical Cancer Prevention Project.
Außerdem:
EU-Forschung: Horizon 2020
WHO: Neue Wege in der Forschung
Chronisch Kranke: Problem auch für arme Länder
Download: Pharma-Brief 5/2014 [PDF/378kB]
4/2014: Zwei Schritte vor - einer zurück - Kehrtwende der EMA bei Daten-Transparenz
Gerade erst hat das europäische Parlament ein Gesetz zu klinischen Studien verabschiedet, das sich explizit zu mehr Daten-Transparenz bekennt. Die Pharma-Kampagne hat entscheidend dazu beigetragen. Diese positive Entwicklung steht im krassen Gegensatz zu aktuellen Diskussionen bei der Europäischen Arzneimittel-Zulassungsbehörde EMA, die die mühsam erkämpfte Politik zurückdrehen und lieber wesentliche Daten von klinischen Studien unter Verschluss halten möchte.
Außerdem:
WHO: Privatisierung gebremst
Irreführung: Tamiflu® nutzlos
Transparenz: Abgebrochene Studien häufig unveröffentlicht
Download: Pharma-Brief 4/2014 [PDF/501kB]
3/2014: Big Business bestimmt - wie transnationale Konzerne die Post-2015 Agenda beeinflussen
Internationale Konzerne sind inzwischen mächtiger als die meisten Staaten der Welt. Exemplarisch wird das an der Diskussion um künftige Weltentwicklungsziele deutlich. Vor allem Big Business, darunter die Öl-, Nahrungsmittel- und Pharmaindsutrie, mischen in Gremien kräftig mit und versuchen der kommenden Agenda ihren Stempel aufzudrücken. Nichtregierungsorganisationen, WissenschaftlerInnen und Kirchen kritisieren das scharf.
Außerdem:
Klinische Studien: Interview mit Sarojini Nadimpally (Sama)
Krankmacher: Geschäfte mit dem Zappelphilipp
Download: Pharma-Brief 3/2014 [PDF/569kB]
2/2014: TTIP schadet der Gesundheit - EU-USA-Freihandelsabkommen demokratiefrei
Die Europäische Union und die USA verhandeln ein neues Freihandels- und Investitionsabkommen. Das sogenannte TTIP (Transatlantic Trade and Investment Partnership) will für alle staatlichen Ebenen verbindliche Regelungen schaffen - etwa für Bereiche der Handelspolitik wie Dienstleistungen, Regelungen zum Investitionsschutz oder zu geistigen Eigentumsrechten. Profitieren würden vor allem große Konzerne, der Verbraucherschutz bleibt auf der Strecke. Dies gilt auch für den Bereich Zugang zu Arzneimitteln.
Außerdem:
Interessenkonflikte: Mehr Kranke durch falsche ExpertInnen?
Malariakontrolle; Selbsthilfe stärken
Forschung in USA: Öffentliches Geld - privater Profit
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1/2014: Big Pharmas Strategien - Wie in Südafrika ein neues Patentgesetz verhindert werden sollte
Um den Zugang zu lebenswichtigen Arzneimitteln zu verbessern, plant die südafrikanische Regierung eine Revision des Patentgesetzes. Sie soll auch als Vorbild für andere afrikanische Länder dienen. Doch internationale Pharmahersteller sehen dadurch ihre Profite bedroht. Sie beauftragten eine amerikansiche Agentur, um eine Gegenstrategie zu entwickeln. Weil dies Pläne durchsickerten und heftige Proteste auslösten, rudert Big Pharma zurück.
Außerdem:
Forschungspolitik: WHO - schwache Pilotprojekte
EU: Mehr Daten-Transparenz
Forschung: Wer erfindet Medikamente?
Memento Preis: ForscherInnen geehrt
Jahresbericht der Pharma-Kampagne: Einiges bewegt
Download: Pharma-Brief 1/2014 [PDF/437kB]