Armut und Krankheit stehen in einem engen Zusammenhang. Wer arm ist wird eher krank. Nicht umsonst heißen Malaria, Tuberkulose oder Durchfallerkrankungen auch „Krankheiten der Armut“. Doch der Zusammenhang zwischen Armut und Krankheit gilt nicht nur in armen Ländern, er stimmt sondern auch für Europa und Deutschland. Auch bei uns haben arme Menschen ein höheres Krankheitsrisiko. Wer arm ist, stirbt auch im reichen Deutschland früher: Männer mit sehr niedrigem Einkommen sterben fast 11 Jahre früher als Männer mit sehr hohem Einkommen. Bei Frauen beträgt die Differenz gut 8 Jahre.
Wer krank ist, hat wiederum ein höheres Risiko zu verarmen. Das gilt vor allem für PatientInnen in armen Ländern, wo es häufig keine öffentliche Krankenversicherung gibt. PatientInnen müssen Arzneimittel- und Behandlungskosten dann aus der eigenen Tasche bezahlen. Familien müssen oft ihren gesamten Besitz verkaufen, um die Therapie eines Angehörigen zu bezahlen. Das treibt sie in die Armutsspirale.
Wir thematisieren die krankmachenden Auswirkungen von sozialer Ungerechtigkeit und setzen uns für eine soziale und nachhaltige Entwicklung der Gesellschaft ein. Gleichzeitig machen wir uns für Konzepte stark, die auf Armutsbekämpfung zielen. Hierzu gehören eine ausreichende Ernährung, sauberes Wasser, geeignete Wohnbedingungen, Geschlechtergerechtigkeit sowie der Zugang aller Menschen zu Bildung und gesellschaftlicher Teilhabe.