Klimatische Bedingungen haben großen Einfluss auf Krankheiten, die durch Vektoren verbreitet werden – also durch lebende Organismen wie Mücken, Fliegen, Würmer oder Zecken. Diese sogenannten Wirtstiere übertragen den Erreger von einer Person auf eine andere. Ihr Stoffwechsel, ihre Vermehrung, Entwicklung und Verbreitung sind stark von der Umgebungs-Temperatur abhängig. Klima-Veränderungen können daher den saisonalen Übertragungs-Zeitraum solcher Krankheiten verlängern und auch die geographische Ausbreitung begünstigen.
Eine dieser vektor-übertragenen Infektionen ist Malaria. Der Erreger wird durch die Anopheles-Stechmücke übertragen. Die Mücke profitiert einerseits von wechselhaften Niederschlägen, insbesondere von Starkregen und Überschwemmungen. Denn sie legt im stehenden Wasser und in Pfützen ihre Eier ab. Andererseits begünstigen hohe Temperaturen die Vermehrung der Moskitos. Wenn es warm ist, entwickeln sich die Mückenlarven z.B. schneller. Mit dem Anstieg der Temperaturen könnte die Mücke und mit ihr der Malaria-Erreger auch neue Regionen erobern, in denen er bisher nicht oder kaum verbreitet war.1,2
Rund eine halbe Million Menschen sterben schon heute jedes Jahr an Malaria. 90% aller Erkrankungen treten in afrikanischen Ländern auf und besonders hoch ist die Todesrate bei Kleinkindern.3 Die Weltgesundheitsorganisation rechnet ab 2030 jährlich mit 60.000 zusätzlichen Todesfällen durch Malaria – bedingt durch den Klimawandel. ExpertInnen befürchten, dass dadurch bisherige Erfolge bei der Krankheitsbekämpfung zunichte gemacht werden.
1WHO: 10 facts on climate change and health (Fact 8) [www.who.int/features/factfiles/climate_change/facts/en/index4.html]
2WHO: Climate change and human health [www.who.int/globalchange/climate/summary/en/index5.html]
3WHO: Malaria [www.who.int/malaria/en/]