PHARMA-BRIEFE AUS DEM JAHR 2017
10/2017: In Watte gepackt - Wem nützt die Beratung vor der Zulassung?
Der Pharma-Brief 10/2017 widmet sich folgenden Themen:
In Watte gepackt
Wem nützt die Beratung vor der Zulassung?
Eher unbemerkt von der Öffentlichkeit ist in den letzten Jahren eine Gesprächsschiene zwischen Pharmafirmen, Zulassungsbehörden und Erstattungsagenturen entstanden. Wer profitiert von der Diskussion über die Ziele von klinischen Studien? Weiterlesen
Alter Wein in neuen Schläuchen
USA: Altpräparate als Goldgrube
In den USA gibt es noch immer Arzneimittel, die nie auf Sicherheit und Wirksamkeit geprüft wurden. Denn sie waren schon auf dem Markt, bevor entsprechende Zulassungsbestimmungen eingeführt wurden. Die ungeprüften Arzneimittel sollen nun durch ein besonderes Verfahren nachträglich zugelassen werden. Doch das Vorgehen führt zu krassen Preiserhöhungen. Weiterlesen
Bezahlbare Medikamente
Niederlande diskutieren neue Strategien
Überteuerte Medikamente sind nicht nur ein Problem für Menschen in Armut. Selbst die reichsten Länder der Welt stoßen an die Grenzen dessen, was ihre Gesundheitssysteme finanzieren können. In den Niederlanden sucht das Parlament neue Wege, die Kostensteigerung für Arzneimittel zu stoppen. Weiterlesen
Sehstörungen und Blindheit
Welchen Einfluss haben die Lebensumstände?
Weltweit sind etwa 253 Millionen Menschen in ihrer Sehkraft eingeschränkt.1 Das macht Sehbehinderungen zu einer der am meisten verbreiteten körperlichen Einschränkungen weltweit. Prekäre soziale und ökonomische Lebensumstände haben einen großen Einfluss auf die Entstehung dieser Erkrankungen. Menschen in armen Ländern sind besonders häufig betroffen. Weiterlesen
Soziale Ungerechtigkeit tötet
Bessere Gesundheitsversorgung allein reicht nicht
Soziale Faktoren haben enorme Auswirkungen auf die Gesundheit. Wer arm ist, wird häufiger krank und stirbt früher. Ein besserer Zugang zu Gesundheitsversorgung kann zwar etliche Todesfälle verhindern, ändert aber am Grundproblem wenig, wie eine aktuelle Untersuchung aus England zeigt. Viel mehr Menschenleben retten könnten Maßnahmen, die die Kluft zwischen arm und reich verringern. Weiterlesen
Krebsmedikamente werden zu astronomischen Preisen verkauft. Das lädt zum Betrug ein, und so mancher hält dabei die Hand auf. Zwei Journalisten haben drei Jahre recherchiert. Sie entdeckten dabei nicht nur menschliche Abgründe und hemmungslose Bereicherung. Weiterlesen
Aus aller Welt
- Niederlande: Contra Pharma
- USA: Konzerne im Paradies
- Zika zum Zweiten
- USA: Militär-Spezialarznei
Download: Pharma-Brief 10/2017 [PDF/747kB]
Foto © J.Schaaber
8-9/2017: Bescheidener Fortschritt - Neue Krebsmedikamente meist nicht besser
Der Pharma-Brief 8-9/2017 widmet sich folgenden Themen:
Bescheidener Fortschritt
Neue Krebsmedikamente meist nicht besser
Nur für ein Drittel der neuen Krebsmedikamente (Onkologika) in Europa ist bei Zulassung belegt, dass sie das Leben verlängern. Auch einige Jahre später hat sich die Datenlage für die neuen Medikamente nicht wesentlich verbessert. Trotz dieser dürftigen Erfolge steigen die Preise für die ohnehin schon enorm teuren Krebsmittel weiter an. Der Weltmarkt war im vergangenen Jahr 113 Mrd. US$ schwer, derzeit wächst er um 15% pro Jahr. Weiterlesen
Macht Forschung Medikamente so teuer?
Neue Schätzung der Kosten für Krebsmedikamente
Exorbitante Preise für neue Medikamente rechtfertigt die Pharmaindustrie mit dem hohen Aufwand für die Erforschung neuer Wirkstoffe. Industrienahe Schätzungen gelten als maßlos überhöht, sind aber wegen fehlender Transparenz kaum überprüfbar. Eine neue Studie zeigt: Innerhalb weniger Jahre verdient die Industrie mit ihren Medikamenten im Schnitt das Zehnfache der Forschungskosten. Weiterlesen
Junk-Food: Dickes Problem
… und was Big Business damit zu tun hat
Fettleibigkeit ist zur Seuche des neuen Jahrtausends geworden. Seit 1975 hat sich die Zahl der Übergewichtigen verdreifacht. 2016 waren mehr als 650 Millionen Erwachsene stark übergewichtig. Mehr Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind die Folge. Die Nahrungsmittelindustrie ist wichtige treibende Kraft und Profiteur gleichermaßen. Das Beispiel Brasilien. Weiterlesen
Den Markt melken
Ersatzprodukte: Profit statt Muttermilch
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, Babys mindestens sechs Monate ausschließlich zu stillen. Doch das geschieht nur bei 36% aller Säuglinge weltweit. Das liegt zum Teil an ungünstigen Bedingungen und fehlender Unterstützung für die Mütter. Eine wichtigere Rolle spielt aber das geschickte Marketing von Muttermilchersatzprodukten. Weiterlesen
Aus aller Welt
- Kein gutes Klima
- Armut tötet auch in reichen Ländern
- WHO: Nicht vernebeln lassen
- Griechenland: Roche entzieht Krebsmittel
- Südafrika: Bessere Patente?
- Zimbabwe: Mugabes kurze Karriere
Download: Pharma-Brief 8-9/2017 [PDF/902kB]
Foto: Die europäische Zulassungsbehörde EMA in London © Matt Buck
7/2017: Neue Antibiotika - Wettstreit der Interessen
Der Pharma-Brief 7/2017 widmet sich folgenden Themen:
Neue Antibiotika
Wettstreit der Interessen
Die Forschungslücke bei Antibiotika ist groß. Neue Wirkstoffe müssen günstig sein und sollen möglichst wenig angewendet werden, das macht sie für die Industrie wenig interessant. Wie man dennoch die Forschung und Entwicklung voranbringen kann, sollte das Projekt DRIVE-AB klären. Weiterlesen
Sanofi steigt aus
Kein Zika Impfstoff
In den Labors der US-Armee wurde ein erfolgversprechender Impfstoffkandidat gegen Zika entwickelt. Sanofi wollte ihn zur Marktreife bringen. Weiterlesen
Versuche in der Karibik
US-Firma führt unkontrollierten Menschenversuch durch
In der kleinen Karibikrepublik St Kitts und Nevis testete das US-Unternehmen Rational Vaccines einen neuen Herpes-Impfstoff, ohne Prüfung durch eine Ethik-Kommission. Die Versuchspersonen waren BürgerInnen aus Industrieländern. Das hat Implikationen über den Einzelfall hinaus. Weiterlesen
TB-Medikament kindgerecht
Kombi-Präparat von der WHO geprüft
Erstmalig erfüllt ein Tuberkulose-Medikament in kindgerechter Formulierung die Qualitätsstandards der Weltgesundheitsorganisation WHO. Das Kombi-Präparat wurde auf die Liste präqualifizierter Arzneimittel aufgenommen. Weiterlesen
Gonorrhö-Erreger immer häufiger resistent
WHO will Antibiotikaforschung ankurbeln
Günstige ältere Antibiotika sind mittlerweile bei Gonorrhö weitgehend wirkungslos. Eine wirksame Therapie ist in den meisten Ländern nur noch mit Breitspektrum-Antibiotika möglich, und immer häufiger gibt es extrem-resistente Krankheitsfälle, die auf gar keine Behandlung ansprechen. Weiterlesen
Wer trödelt hier?
Werden Medikamente in den USA zu langsam zugelassen?
Immer wieder hört man Vorwürfe der Industrie, dass es zu lange dauert, bis Arzneimittel von den Behörden für den Markt freigegeben werden. Zwei US-Wissenschaftler sind der Sache auf den Grund gegangen – mit erstaunlichen Ergebnissen. Weiterlesen
ADHS: Bewertung zurückgezogen
Auch Cochrane kann irren
Aufmerksamkeitsdefizit Hyperaktivitätssyndrom (ADHS) ist bei Erwachsenen eine nicht unumstrittene Diagnose. Wie gerufen kam deshalb die vor drei Jahren erschienene Einschätzung der Cochrane Collaboration zur Behandlung dieser Altersgruppe mit Methylphenidat (Ritalin®). Jetzt wurde sie wegen gravierender Fehler zurückgezogen. Weiterlesen
Aus aller Welt
- Deutschland: Einseitiger Rat
- Mehr Geld für Antibiotika-Forschung
- Malaysia: Zwangslizenz
- Belgien: Aus für unabhängige Beratung
Download: Pharma-Brief 7/2017 [PDF]
Foto © Kate Holt Australian Aid
5-6/2017: Resistente Keime in Indien
NDR-Recherche macht Ausmaß des Problems deutlich.
Außerdem:
Bundestag: Vernachlässigte Forschung,
Malaria: Ausrottung sinnvoll?,
Fälschungen: Auch in deutschen Apotheken,
Stiftungen: Rockefeller und Gates,
Download: Pharma-Brief 5-6/2017 [PDF/421kB]
Foto: c, phoenix/NDR/Christian Baars
4/2017: Neuer WHO-Chef aus Afrika - ein Schub für ärmere Länder?
Dr. Tedros Ghebreyesus ist der erste WHO-Chef aus Afrika. Auf ihn warten große Herausforderungen.
Außerdem:
Transparenz: Forschungsförderer
Brustkrebs: Viel Lärm um nichts?
Beeinflusste Studien
In eigener Sache: Antibiotika-Projekt geht weiter
Download: Pharma-Brief 4/2017 [PDF/368kB]
Foto: WHO, Cipriani
3/2017: Große Gesten - nichts dahinter?
Eine ForscherInnengruppe hat Medikamentenprogramme von multinationalen Konzernen für ärmere Länder näher angeschaut. Haben sie positive Effekte für die PatientInnen? Die Belege dafür sind äußerst dürftig.
Außerdem:
Gerechte Lizenzen,
Memento-Preis,
Rationale Therapie,
Aktionäre vor Medizin,
Lieferengpässe,
Download: Pharma-Brief 3/2017 [PDF/388kB]
Foto: Community Centre, Zack Clark, cc
2/2017: TB-Kontrolle auf dem Prüfstand
Die Erfolge in der weltweiten Tuberkulose-Bekämpfung sind dürftig. Der Global TB Report 2016 der Weltgesundheitsorganisation erzeichnet von 2014-2015 nur einen Rückgang der Neuansteckungen mit TB um 1,5%. Bis 2020 wäre aber ein jährlicher Rückgang von 4-5% nötig, um die Ziele der End-TB Strategie zu erreichen.
Außerdem:
Operationen für Kinder
Gerechte Lizenzen
EU-Forschung
Entwicklungshilfe
Download: Pharma-Brief 2/2017 [PDF/491kB]
Foto: c Ramon Fvelasquez
1/2017: Ebola-Impfstoff erfolgreich getestet
Ein Ebola-Impfstoff aus öffentlicher Forschung wurde gegen Ende der Epidemie in Guinea getestet. Jetzt liegen die endgültigen Ergebnisse vor, die vielversprechend sind.
Außerdem:
WHO: Neue Forschungspolitik,
Versorgung: Rationaler Gebrauch hilft,
Lernen: Antibiotika-Resistenzen,
In eigener Sache: Jahresbericht 2016,
Download: Pharma-Brief 1/2017 [PDF/507kB]
Foto: Julia Broska, cc